Meerbusch WBM erhöhen Strompreis um 12 Prozent

Meerbusch · Die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch leiten zum 1. Januar die erhöhten Entgelte für Ökostrom an ihre Kunden weiter. Gute Nachricht: Die Erhöhung der Netznutzungsentgelte fangen die WBM auf.

Diese Arten der Stromerzeugung gibt es
8 Bilder

Diese Arten der Stromerzeugung gibt es

8 Bilder

Strom wird für die knapp 11 000 Stromkunden der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) ab 1. Januar deutlich teurer. Hintergrund sind die ab 2013 deutlich steigenden staatlich regulierten Entgelte. Die Erhöhung beträgt bei den Sondertarifen "wbm Strom direkt", den der überwiegende Teil der Meerbuscher WBM-Kunden bezieht, knapp zwölf Prozent. Der Verbrauchspreis steigt von aktuell 22,75 Cent pro Kilowattstunde brutto auf 25,45 Cent an. Im Gegensatz zum Verbrauchspreis bleibt der Grundpreis stabil.

"Damit geben wir genau den Anteil von gesetzlich festgeschriebenen und zum 1. Januar 2013 deutlich gestiegenen Entgelten an unsere Kunden weiter", sagt Albert Lopez, Geschäftsführer der WBM. Er betont: "Auf diese Faktoren des Strompreises haben wir als Energieversorger keinen Einfluss." Mehr als zwei Drittel des Strompreises bestehen aus Steuern, Umlagen, Abgaben. Lopez: "Die Mehrkosten können wir mittlerweile nicht mehr auffangen."

Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem der WBM-Sondertarife muss bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden pro Jahr mit einer Mehrbelastung von 96 Euro rechnen. "Die Erhöhung der Netznutzungsentgelte werden wir im neuen Jahr aber nicht an unsere Kunden weitergeben, sondern durch optimierten Energieeinkauf auffangen", sagt Mario Sagner, Vertriebsleiter der Wirtschaftsbetriebe.

70 Prozent des Strompreises sind staatlich veranlasste Preisbestandteile. Als Preistreiber gilt die deutliche Erhöhung der EEG-Umlage von 3,592 auf 5,277 Cent/kWh. Hinzu kommt die Umlage, die stromintensive Unternehmen von den Netznutzungsgebühren entlastet oder befreit. Sie steigt von 0,151 auf 0,329 Cent pro Kilowattstunde an. Zu den Abgaben gehört außerdem die so genannte Offshore-Umlage mit rund 0,25 Cent pro Kilowattstunde. Die Kraft-Wärme-Kopplungsumlage steigt von 0,002 auf 0,126 Cent pro Kilowattstunde netto. In Summe belaufen sich diese gesetzlichen Preiskomponenten auf 50 Prozent.

Das vorläufige Netznutzungsentgelt schlägt mit 20 Prozent zu Buche und wird im Vergleich zu 2012 um 0,39 Cent/Kilowattstunde erhöht. Diesen Bestandteilen wird die Mehrwertsteuer noch hinzu gerechnet. Lopez übt Kritik an der derzeitigen Subventionspraxis des Ökostroms: "Als zukunftsorientiertes Unternehmen stehen wir zum Ausbau von erneuerbaren Energien und treten für den verantwortungsvollen Umgang mit Energie ein", sagt Lopez. "Unsere eigenen Kosten halten wir durch kompetenten Stromeinkauf und Synergieeffekte konstant. Allerdings wünschen wir uns seitens der Politik bei der Förderung von ressourcenschonender Energieerzeugung mehr Realitätssinn."

Der Kundenservice der wbm ist unter Telefon 02159 9137-333 erreichbar.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort