Meerbusch Weyhe-Park im Fokus

Düsseldorf · Oliver Keymis spürt einen Hauch von Mystik. Für Dr. Herbert Jacobs ist Haus Meer von historischer Bedeutung. Spaziergänger schätzen die besondere Grünanlage. Gestern feierte der Förderverein den letzte Bauabschnitt.

Die Parksanierung ist fast abgeschlossen. "Wir sind zu 90 Prozent durch", sagt Dr. Herbert Jacobs, der seit 2001 den Förderverein Haus Meer leitet. Er präsentierte gestern den Abschluss des so genannten vierten Bauabschnitts.

Mit Unterstützung von Stadt, Kreis und Spendern ist es gelungen, den Park zu roden, die Sichtachsen wieder freizulegen und Wiesen zu schaffen. Auch Sitzgelegenheiten für Besucher gibt's. Denn die haben inzwischen Gelegenheit, bei geführten Spaziergängen, wie auch an den offenen Sonntagen die Naturoase hinter den Mauern von Haus Meer zu genießen.

"So offen zugänglich wie heute war der Park noch nie", sagt Landtagsvizepräsident Oliver Keymis (Bündnis 90/Die Grünen), der im Beirat des Fördervereins aktiv ist. "Wenn die Stadt sich beteiligt und ein Konzept vorlegt, wird es Landesmittel geben", sagte er. Er plädierte gestern noch einmal dafür, das Gelände so schnell wie möglich zu erwerben.

Auch Keymis hob noch einmal die historische und kulturgeschichtliche Bedeutung des Ortes hervor. "Hier wird Geschichte spürbar. Von diesem Ort geht eine gewisse Mystik aus", wirbt er an die Adresse der Stadt. Planungsdezernent Dr. Just Gérard, der dem Arbeitskreis Haus Meer vorsitzt, betrachtet die Angelegenheit weniger leidenschaftlich. Er hat erst im September einen Termin bei den zuständigen Stellen im Land, um die Fördermöglichkeiten auszuloten. Keymis will im September auf Landesebene einen Runden Tisch organisieren, damit die "unendliche Geschichte Haus Meer" ein Happy End bekommt.

Dr. Herbert Jacobs setzt derweil seine Politik der kleinen Schritte unbeirrt fort, holt immer wieder neues Material heran, um die Bedeutung von Haus Meer deutlich zu machen. Besonders die über tausend Jahre alte Motte, die keine 50 Meter (Richtung Rhein) vom Park entfernt liegt, könne gut mit dem Park verbunden werden, führt er ins Feld. "Über einen Steg wäre sie prima zu erreichen." Auch das Flora-Fauna-Habitat-Gelände, das sich an Haus Meer anschließt, könne leicht mit dem Park verbunden werden.

Vorerst wird Jacobs im Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld weiterhin nach Zeugnissen zu Haus Meer suchen, die der Künstler Peter Feldmann hinterlassen hat (19. Jahrhundert). Eine Federzeichnung belegt, dass es einen Teich gegeben hat.

(RP)
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