Meerbusch Wickie und die Mumien

Meerbusch · Der Kinderkarnevalszug in Lank-Latum war mal wieder ein Großereignis. Die Klassen der beiden Lanker Grundschulen sorgten mit originellen Gruppen-Kostümen für viel Applaus.

 In der Klasse 2b der Pastor-Jacobs-Schule ist der Film "Wickie und die starken Männer" der Renner.

In der Klasse 2b der Pastor-Jacobs-Schule ist der Film "Wickie und die starken Männer" der Renner.

Foto: Ulli Dackweiler

Beim Naschen kam sich das Prinzenpaar aus Lank-Latum nicht in die Quere. Noch bevor sich am Samstag der große Kinderkarnevalsumzug in Bewegung setzte, hatten Prinz Louis und Prinzessin Mara ihre Favoriten in der Süßigkeitenkiste ausgemacht und kauten Süßes und Saures.

Zwar hatten sie bereits vergangene Woche beim Umzug in Nierst teilgenommen, der heimische Karneval ist jedoch für beide etwas ganz besonderes: "Auf dem Wagen durch Lank zu fahren ist toll!", erklärte Mara, und begutachtete das Wurfmaterial. Neben allerlei Süßigkeiten warteten Konfetti und Plastikbälle auf die Jecken am Straßenrand.

Die hatten sich eingefunden, um die Klassen der zwei Grundschulen und die Musikzüge gebührend zu würdigen. Burgfräulein und Pinguine hatten sich zum bunten Treiben eingefunden, dahinter wartete Ali Babas Gefolge.

Als lebensgroße Süßigkeit hatte sich die Klasse 3b der Pastor-Jacobs-Schule verkleidet. Auf den Fahrradhelmen prangten große Lutscherköpfe. "Das passt, ich mag selbst so gern Süßigkeiten!", freute sich Lena, während Paul sich fragte, wie lange er aufs Radfahren verzichten müsse, schließlich musste der Helm vorerst der Kostümierung dienen.

Mit origineller Kopfbedeckung wartete auch die Klasse 2b der Pastor-Jacobs Schule auf: In der Schule hatten sie fleißig an Wikingerhelmen gebastelt, rote Wolle lugte als Haarpracht hervor. "Alle mögen den Film ,Wickie', da haben wir ihn uns zum Vorbild genommen", erklärte Lehrerin Elke Buecher. Tatkräftige Eltern hatten das Nähen übernommen und sorgten nun dafür, dass kein Wikinger "verloren ging".

Auch Frank Neukirchen, Erster Vorsitzender des Vereins Kubus, hatte alle Hände voll zu tun. "Junge Frau, Anschließen bitte!", rief er einem Burgfräulein zu, bevor er selbst seinen Platz an der Spitze des Zuges einnahm. Der Verein hatte wieder ein Komitee für einen gelungenen Kinderkarneval gebildet und unter anderem bei vielen Sponsoren Süßigkeiten aufgetrieben, die nun von den Prinzenpaaren mit vollen Händen unters Narrenvolk gebracht werden konnten. "Besonders toll finde ich die Prinzengarde!", erklärte Neukirchen.

Die hatte sich anlässlich des 60. Thronjubiläums der Queen in englische Gardeuniform geworfen und sorgte für Begeisterung am Straßenrand, ebenso wie die Schlümpfe, die durch die Straßen sprangen. Große Mühe hatten auch die Mäuse bewiesen, die die "Sendung mit der Maus" in den Karneval brachten. Fröhlich winkten sie den Jecken zu. Dafür hatte Simone Kamp vom Fanfaren- und Musikzug KG Blau-Weiß Gellep-Stratum keine Hand frei. Als Storch verkleidet, spielte sie Trompete, wobei der Schnabel immer wieder vor die Noten rutschte.

Und der Zug hatte noch mehr zu bieten: Löwen mit Dompteur, Mumien mit Pharaonen als elterliche Begleitung, und eine Klasse als Monopoly-Spiel, die Schokotaler verteilte. Lediglich das Wetter war den Narren nicht gewogen. Die gute Stimmung konnte das allerdings nicht trüben, und so bemerkte ein Pirat am Straßenrand: "Wir sind eben in Meerbusch und nicht in Rio, und das ist auch gut so!"

(RP)
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