Meerbusch WM-Fieber am Eisenbrand

Meerbusch · Die besten Fußballerinnen der Welt kamen im Sommer in Büderich. Das Stadion am Eisenbrand diente mehreren Frauen-Nationalmannschaften als Trainingsstandort. Zudem fand ein U17-Länderspiel statt.

 Vor den Augen von mehr als 2000 Zuschauern absolvierte die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft im Rahmen der Fußball-WM 2011 eine Trainingseinheit im Stadion am Eisenbrand.

Vor den Augen von mehr als 2000 Zuschauern absolvierte die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft im Rahmen der Fußball-WM 2011 eine Trainingseinheit im Stadion am Eisenbrand.

Foto: Rustemeier

"Das ist ein Riesending", freute sich Thomas Feldges, zweiter Vorsitzender des FC Büderich, bereits im Vorfeld der Frauen-Fußball-WM 2011 — und seine Erwartungen wurden weit übertroffen. Drei Wochen lang gaben sich die besten Fußballerinnen der Welt am Eisenbrand die Klinke in die Hand und ließen die Anhänger die Weltmeisterschaft hautnah erleben.

Den größten Zuspruch erlebte die deutsche Nationalelf. Obwohl der Deutsche Fußballbund (DFB) erst am späten Abend zuvor das öffentliche Training angekündigt hatte, kamen am 3. Juli 2000 Fans nach Büderich, um die Einheit der Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid zu verfolgen. "Dass es voll wird, damit hatten wir gerechnet. Aber eine solch große Kulisse ist wirklich grandios", staunte WM-Koordinator Feldges.

Die zum größten Teil in Schwarz-Rot-Gold gekleideten Anhänger bereiteten dem Nationalteam einen herzlichen Empfang. Für Abwehrchefin Annike Krahn, die ihren 26. Geburtstag feierte, sangen sie sogar ein Ständchen. Zudem bedachten sie jeden Torerfolg während des Trainingsspiels mit Applaus und ließen mehrfach die La-Ola-Welle über die Tribüne schwappen.

Die fantastische Stimmung steckte auch die Spielerinnen an. "Ich fand es unglaublich, diese Unterstützung ist der Wahnsinn", meinte Defensivspielerin Verena Faißt. "Das war absolut genial", ergänzte Torhüterin Nadine Angerer.

Den Anfang hatte die brasilianische Nationalmannschaft um Superstar Marta gemacht, die zuerst in Büderich trainierte und perfekte Trainingsbedindungen vorfand. Auf dem perfekt geschnittenen Rasen zeigten die Kickerinnen vom Zuckerhut das eine oder andere technische Kabinettstückchen. "Die Brasilianerinnen waren sehr freundlich, es waren sehr angenehme Gäste", sagte Feldges.

Nichts anderes konnte er auch über die Nationalmannschaften aus England und Frankreich sagen, die als letzte ihr Quartier am Eisenbrand bezogen und sich ebenfalls viel Zeit für Autogramm- und Fotowünsche der Fans nahmen. So zog Feldges nach drei Wochen ein durchweg positives Fazit: "Wir haben tolle, unkomplizierte Mannschaften gesehen. Das waren höfliche Spielerinnen, ganz ohne Arroganz."

Bereits im März war das Stadion am Eisenbrand Schauplatz eines Jugend-Länderspiels. Der DFB richtete die Eliterunde der U17-Nationalmannschaften aus — und in Büderich trafen die Türkei und die Schweiz aufeinander. Mehr als 1100 Zuschauer sahen ein packendes Spiel, das die Türkei mit 2:1 für sich entschied.

Auf der Tribüne fand sich reichlich Fußballprominenz ein. Zahlreiche Scouts von internationalen Top-Clubs nahmen die Stars von morgen unter die Lupe. Auch DFB-Sportdirektor Matthias Sammer war vor Ort und äußerte sich lobend über den veranstaltenden FC Büderich: "Es war schön hier zu sein, denn sowohl die Atmosphäre als auch die Organisation sind richtig gut", sagte Sammer.

(RP)
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