Meerbusch Zweifel am Ausbau der Böhlerstraße

Meerbusch · Laut Plan soll nächstes Jahr mit dem Ausbau der Böhlerstraße begonnen werden. Die SPD befürchtet erneut Verzögerungen. Angeblich soll die Straße zeitgleich mit der U81 erstellt werden. Das könnte noch einige Jahre dauern

 Rund 900 Wohnungen bauen die Düsseldorfer an der Böhlerstraße. Dem Büdericher Süden droht ein Verkehrsinfarkt.

Rund 900 Wohnungen bauen die Düsseldorfer an der Böhlerstraße. Dem Büdericher Süden droht ein Verkehrsinfarkt.

Foto: Boris Schmidt

Die Landeshauptstadt plant an der Stadtgrenze zu Meerbusch ein großes Neubaugebiet mit rund 900 Wohnungen. Das soll über die Böhlerstraße erschlossen werden. Wird sie nicht kurzfristig in Richtung Südwesten zur Anschlussstelle der A52 ausgebaut, droht dem Büdericher Süden der Verkehrsinfarkt.

Statt mit derzeit rund 4000 Autos und Lkw pro Tag, rechnet ein Verkehrsgutachten mit rund 11 300 Autos täglich auf der Böhlerstraße. Der Verkehr aus dem künftigen Düsseldorfer Wohngebiet und aus dem Böhler-Park ist da schon mit eingerechnet. Denn auch auf Büdericher Seite soll gebaut werden: Zwischen dem Areal Böhler und der Düsseldorfer Straße sind 157 Wohnhäuser und 30 Bürobauten geplant. Schon jetzt staut es sich an der Marienburger Straße, weil viele Autofahrer diese Strecke nutzen, um zur Autobahnauffahrt der A52 zu gelangen.

Zuletzt appellierten die Politiker des Meerbuscher Planungsausschusses an Bürgermeister Dieter Spindler (CDU), Kontakt zu seinem Düsseldorfer Amtskollegen Dirk Elbers aufzunehmen. Jetzt kochte das Thema im Hauptausschuss wieder hoch. "Ich habe Gerüchte gehört, dass Düsseldorf die Böhlerstraße erst zeitgleich mit der neuen Stadtbahnlinie U81 ausbauen möchte", sagte Ilse Niederdellmann (SPD). "Stimmt das?" — wollte sie unter "Verschiedenes" von Spindler wissen.

Der konterte die Anfrage gelassen. Noch in der vergangenen Woche habe er mit dem Düsseldorfer Planungsdezernenten Stephan Keller gesprochen. Der habe ihm versichert, Düsseldorf plane den Ausbau der Böhlerstraße im kommenden Jahr. Das Geld sei in den Hauthalt eingestellt. Ein Ausbau gemeinsam mit der U81 sei "unerträglich", so Spindler. Doch an den Düsseldorfer Plänen hegt Ilse Niederdellmann starke Zweifel. "Die Düsseldorfer haben kein Geld mehr übrig, stecken alles in Vorzeigeprojekte wie den Kö-Bogen", sagt Niederdellmann.

Sie mache sich "ernsthaft Sorgen", dass die Straße zeitnah gebaut wird. Die geplante U81 ist Teil eines neuen Astes, den die Landeshauptstadt bauen möchte, um Pendler aus den linksrheinischen Nachbarkommunen schneller in den Düsseldorfer Norden zu befördern. Dafür müsste allerdings erst eine neue Brücke über den Rhein gebaut werden, die nur von Bahnen, Radfahrern und Fußgängern benutzt werden kann. Nur so könnte der Umweg über die Oberkasseler Brücke entfallen. Die Brücke würde in Höhe Messe den Rhein queren und zwischen Lörick und Büderich ankommen. Die Bahnlinie würde Richtung Heerdter Handweiser verlaufen und an das linksrheinische Schienennetz Richtung Neuss angeschlossen. Zudem ist eine Verbindung mit der U 76 Richtung Krefeld vorgesehen.

(RP)
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