Mettmann Ärger: Kitas in den Ferien dicht

Mettmann · Die fünf städtischen Kindergärten sollen ab 2013 in den Sommerferien zeitgleich drei Wochen schließen. Viele Eltern sind empört. Bisher blieben zwei Einrichtungen das gesamte Jahr über offen.

 Die Kindertagesstätte an der Rheinstraße.

Die Kindertagesstätte an der Rheinstraße.

Foto: Dietrich janicki

Silke Meder* fühlt sich betrogen. Betrogen um die Sicherheit, in den Schulferien für ihre Tochter Milla* immer eine Unterbringung im Kindergarten garantiert zu bekommen. Der Grund: Die Stadt plant, die Regelung der Öffnungszeiten der fünf städtischen Kindergärten in nächsten Jahr zu vereinheitlichen. Sie sollen alle zeitgleich drei Wochen schließen. In dieser Zeit müssten sich die Eltern dann selbst um die Betreuung ihrer Kleinen kümmern.

 Die Kindertagesstätte an der Händelstraße.

Die Kindertagesstätte an der Händelstraße.

Foto: Janicki, Dietrich

Bisher flexible Lösung

Bisher hatten es Meder und die Eltern der Kinder in den beiden größten städtischen Kindertagesstätten an der Händelstraße und an der Rheinstraße einfacher. Je nachdem, wann und wie viele Kinder in den Sommerwochen der Kita fernblieben, richteten die Erzieher ihre Betreuungskapazitäten danach aus. Konkret hieß das: Wenn wenig Kinder im Sommer in die Kita gehen, sind auch wenig Erzieherinnen da. Kommen viele Kinder, sind auch genügend Erzieherinnen da. Die Eltern hatten immer eine Betreuung garantiert. "Viele Eltern, vor allem wenn beide berufstätig sind, haben gerade auf diese Regelung bei der Anmeldung vertraut. Das wird jetzt einfach geändert und die Familien müssen für 2013 eine Betreuung suchen", sagt Meder.

Das müssen die Kinder der anderen Mettmanner Kitas seit langem. Die drei anderen städtischen Kitas (Teichstraße, Eschenkämpchenweg, Obschwarzbach), die vier evangelischen (Donaustraße, Friedhofstraße, Am Hoshof, Am Laubacher Feld), die drei katholischen (St. Lambertus, St. Thomas Morus, Heilige Familie), der Montessori-Kindergarten, der Awo-Kindergarten und die Rappelkiste (in Elternträgerschaft) haben allesamt in den Sommerferien jeweils drei Wochen geschlossen. Dann müssen sich Eltern selbst um die Bertreuung ihrer Kleinen kümmern.

Die Leiterin des Fachbereiches Bildung, Jugend und Soziales, Astrid Hinterthür, sagte der RP, dass derzeit über eine solche neue Schließungszeit intern diskutiert werde – aber diese noch nicht beschlossen sei. Zum neuen Kindergartenjahr könne mit einer Entscheidung gerechnet werden, sagt Hinterthür. Nur: Dieses beginnt bereits in elf Tagen.

Nach RP-Informationen sind die Kita-Leitungen aber bereits über die neue Regelung informiert und sagen dies auch den Eltern. Aber: Es gibt im Awo-Kindergarten zum Beispiel die Möglichkeit, die Kinder berufstätiger Eltern in einem Notdienst zu versorgen. Auch bei den evangelischen Kitas können Kinder in Schließungszeiten zeitweise andere Kitas besuchen. "Es geht dann aber immer eine Erzieherin in die Einrichtung mit, denn die Kinder brauchen eine vertraute Person", sagt die Fachberaterin für Kindergärten im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann, Anette Hemmie. Die Möglichkeit wird es bei allen fünf städtischen Kindertagesstätten künftig nicht geben können, da alle gleichzeitig die Pforten schließen. *Namen geändert

(RP)
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