Mettmann Auf dem Weg zur Sekundarschule

Mettmann · Der SPD-Ortsverein lädt zu einer Podiumsdiskussion mit Experten aus Stadt und Land ins Konrad-Heresbach-Gymnasium ein. Der Experte aus dem Schulministerium sieht großen Bedarf in Mettmann. Alle Realschüler werden bis zum Abschluss unterrichtet.

 Über die Sekundarschule informieren im Konrad-Heresbach-Gymnasium (v.l.): Holger Heneweer (Bezirksregierung), Astrid Hinterthür (Fachbereichsleiterin Stadt Mettmann), Moderator und SPD-Vorsitzender Florian Peters, Ulrich Thünken (ehem. NRW-Schulministerium) und Suphi Gözen (Lehrer).

Über die Sekundarschule informieren im Konrad-Heresbach-Gymnasium (v.l.): Holger Heneweer (Bezirksregierung), Astrid Hinterthür (Fachbereichsleiterin Stadt Mettmann), Moderator und SPD-Vorsitzender Florian Peters, Ulrich Thünken (ehem. NRW-Schulministerium) und Suphi Gözen (Lehrer).

Foto: D. Janicki

Die ersten Schritte auf dem Weg zur Sekundarschule sind gemacht. Nach dem einstimmigen Beschluss im Ausschuss, die Bedingungen für die neue Schulform zu prüfen, hat die SPD zu einer Podiumsdiskussion in die Aula des Konrad-Heresbach-Gymnasiums eingeladen. Experten aus Stadt und Land informierten Eltern und Lehrer über das neue Bildungsangebot, das langfristig Haupt- und Realschule ersetzen soll, und stellten sich auch den kritischen Fragen der Betroffenen.

Die wollten beispielsweise wissen, was geschieht, wenn die neue Sekundarschule nach ihrem Start 2013 nicht die geforderte Mindestzahl von 75 Anmeldungen erhält und was aus den jetzigen Realschülern wird, wenn die vier Jahre Restlaufzeit an der Carl-Fuhlrott-Schule vorbei sind und sie noch keinen Abschluss gemacht haben. "Sollte es nicht gelingen, genügend Anmeldungen für die Sekundarschule zu bekommen, wird es keine geben", betonte Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür.

Eher 100 als 75 Anmeldungen

Großes Potenzial sieht Ulrich Thünken für eine Sekundarschule in Mettmann. "Die Beispiele aus anderen Städten haben gezeigt, dass der Bedarf für dreizügige Jahrgänge besteht. Sie werden eher 100 Anmeldungen haben als 75", prophezeite der Experte aus dem Schulministerium. Er hat am Leitfaden für die Sekundarschule mitgearbeitet und sieht besonders in der Gestaltung des pädagogischen Konzeptes neue Möglichkeiten. "Wenn die Wünsche der Eltern berücksichtigt sind, ist das auch eine Chance, Kinder für die neue Schule zu gewinnen, die sonst in andere Städte ausgependelt wären."

Holger Heneweer von der Bezirksregierung versicherte, dass alle derzeitigen Realschüler ihre Laufbahn garantiert bis zum Abschluss fortsetzen könnten. "Die Kinder landen nicht in der Abstellkammer und wir stellen den Unterricht für alle drei Schulformen sicher. Falls am Ende zu wenige Schüler übrigbleiben, werden wir den Betrieb entweder bis zum Ende fortführen oder sie auf die umliegenden Realschulen verteilen. Ihre Sorgen sind nachvollziehbar, doch ich bin an der Seite ihrer Kinder." Er betonte, dass die gute Ausstattung der Sekundarschule mit Lehrkräften und Material auch für Haupt- und Realschüler Vorteile biete. "Wenn die Lehrer sich bereiterklären, auch an der jeweils anderen Schule zu unterrichten, kann das positive Effekte für alle haben."

Als Pädagoge für heimatsprachlichen Unterricht forderte Suphi Gözen, im Einstellungsverfahren auch Bewerber mit interkulturellen Kenntnissen zu berücksichtigen. "Sie kommen leichter Eltern in Kontakt, die einen Migrationshintergrund haben und können sie besser einbinden." Er betonte außerdem, dass nur ein Ganztagsbetrieb eine ausreichende Förderung biete, um die Bildungschancen dieser Schüler zu erhöhen. "Die Sekundarschule ist für den Ganztagsbetrieb konzipiert", sagte Ulrich Thünken.

Neun Jahre bis zum Abitur

Eine Grundschullehrerin unter den Zuhörern lobte die Idee der Sekundarschule. Sie gebe den Schülern die Möglichkeit, sich in neun statt in acht Jahren auf das Abitur vorzubereiten und biete damit auch schwächeren Schülern einen Entwicklungsspielraum.

(domi)
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