Wülfrath Aus Jamaika zum Heimspiel

Wülfrath · Chris Hankammer feiert im Reggae-Land unerwartete Erfolge und tritt beim Sting Festival auf. Bevor der 20-jährige Wülfrather wieder auf die Karibikinsel fliegt, will er erst einmal zu Hause durchatmen.

 Chris Hankammer (r.) spielt mit der Band Toppaman am Samstag auf der WüRG-Bühne.

Chris Hankammer (r.) spielt mit der Band Toppaman am Samstag auf der WüRG-Bühne.

Foto: achu

Chris Hankammer ist wieder da. Viel früher als gedacht kehrte der Wülfrather Reggae-Musiker im September zurück von seiner Jamaika-Reise, für die er vor seiner Abreise mindestens ein Jahr angedacht hatte. Eine Reise, die schon in der zweiten Nacht auf der Karibikinsel eine ungeahnte Eigendynamik entwickelte und die Chris Hankammer am 26. Dezember wieder nach Jamaika zurückkehren lässt – zum Sting Festival, dem größten One-Night-Reggaefestival der Welt, bei dem er nach Gentleman als zweiter Deutscher überhaupt auftreten wird. "Ein unglaubliches Gefühl, das ich immer noch nicht so ganz fassen kann. Dieser Auftritt ist für mich als Musiker ein großes Glück, dass nur wenige erfahren", sagte Hankammer.

Musik machen – Texte schreiben

Wie eine einzige glückliche Fügung lässt sich auch sein gesamter Aufenthalt in Jamaika beschreiben. Nach seinem Abitur reist Chris im Juli mit unkonkreten Zielen auf die Karibikinsel: Land, Leute und vor allem die Wurzeln des Reggaes kennenlernen, Musik machen, Texte schreiben, vielleicht sogar ein Studio besuchen. Durch Couchsurfing – eine Initiative über die Reisende bei Einheimischen wohnen – landet er bei Cassafaya, einem Musiker in Kingston. Für den Wülfrather ist es die Eintrittskarte in die jamaikanische Musikszene.

"Am ersten Abend spielte Cassafaya einen Riddim, über den ich spontan ein paar Zeilen gesungen hab", erzählte Chris. Der Jamaikaner ist begeistert. Noch in der gleichen Nacht entsteht der gemeinsame Song "Give thanks to life", den die beiden später in den berühmten Anchor-Studios aufnehmen. Durch Cassafayas Kontakte zieht das Duo durch die lokalen Radiosender und Studios; gibt Interviews und rund 25 Auftritte in verschiedenen Clubs. Und bekommt durch Verbindungen zum Veranstalter schließlich die Zusage für einen Auftritt beim Sting Festival. Ein unglaublicher Karriereschub – der Chris Hankammer erst einmal zum Durchatmen zwingt: "Meine Reise hat plötzlich eine Dimension angenommen, die ich so niemals erwartet hatte. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich in Deutschland dagegen bisher noch nicht viel erreicht habe." Der ausschlaggebende Grund, vorzeitig zurückzukehren, war, erst einmal zur Ruhe zu kommen und seine musikalischen Angelegenheiten in Deutschland zu regeln.

Studiotour abgesagt

Die geplante Studiotour in Köln und Berlin musste der 20-Jährige aber dann doch erst einmal verschieben. "Die bisherigen Aufnahmen eignen sich meiner Meinung nach noch nicht, um sich damit bei Plattenfirmen vorzustellen. Im Februar will ich noch mal ins Studio, um mich damit und mit den Aufnahmen vom Sting Festival zu präsentieren", sagte Chris.

Vorher stellt er sich jedoch noch einmal seiner heimischen Fanbase: Mit einem exklusiven Auftritt steht Chris mit Toppaman am Samstag für ein Konzert auf der WüRG-Bühne. 19. November, 20 Uhr, WüRG Haus: Hammerstein 5.

(lac)
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