Mettmann Bald grünes Licht für Seibelspange

Mettmann · SPD-Landtagsabgeordneter Manfred Krick hofft auf einen Bewilligungsbescheid für die neue Straße in den nächsten Wochen. Die L 239 durchs Schwarzbachtal sollte auf der Trasse bleiben, aber verbreitert werden.

 Manfred Krick freut sich auf seine neue Arbeit im Landtag. Sein persönlicher Referent ist übriges Florian Peters, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mettmann.

Manfred Krick freut sich auf seine neue Arbeit im Landtag. Sein persönlicher Referent ist übriges Florian Peters, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mettmann.

Foto: Dietrich Janicki

Manfred Krick hat seine Arbeit als neuer Landtagsabgeordneter und Mitglied der SPD-Fraktion aufgenommen. Der in Mettmann lebende Abgeordnete setzte sich bei der Landtagswahl gegen den CDU-Kandidaten Harald Giebels durch.

Wie war Ihre Gefühlslage, nach dem Sie wussten, dass Sie in den Landtag gewählt worden sind?

Krick Ich habe mich natürlich sehr über das Vertrauen der Wähler gefreut und war stolz, gemeinsam mit meinen Unterstützern diesen Erfolg erzielt zu haben. Als ich dann zwei Tage nach der Wahl, genau an meinem 56. Geburtstag, zur ersten Fraktionssitzung im Landtag war, ist mir so richtig bewusst geworden, welche neue verantwortungsvolle Aufgabe auf mich zukommt. Etwas wehmütig war ich aber auch, als ich mich nur eine Woche später von meiner Aufgabe beim Gartenamt Düsseldorf und den Kolleginnen und Kollegen dort verabschiedet habe.

Sie haben ihren Schreibtisch bei der Stadt Düsseldorf verlassen und arbeiten jetzt als Landtagsabgeordneter. Wo ist Ihr Büro und wie läuft der Tag als Angeordneter ab?

Krick Ich hatte Glück und habe ein Büro im 4. Stock mit schönem Blick auf den Eingang des Landtages und auf das Stadttor. Allerdings halte ich mich nicht so viel im Büro auf. Die meiste Zeit werde ich in Ausschusssitzungen, im Plenarsaal und natürlich auf Terminen im Wahlkreis sein. Die Zeit der jetzt zu Ende gehenden Parlamentsferien habe ich für Antrittsbesuche genutzt, ich bin noch nicht ganz durch, aber ich konnte schon viele interessante und hilfreiche Gespräche führen.

In welchen Ausschüssen arbeiten Sie?

Krick Mein besonderer Wunsch war, im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz — so lautet der etwas sperrige Name — mitarbeiten zu können. Das ist mir auch gelungen. Dann bin ich im Petitionsausschuss und stellvertretend im Ausschuss Bauen und Verkehr und im Ausschuss Familie und Jugend.

Welche positiven Auswirkungen hat Ihre neue Aufgabe im Zusammenhang mit ihrem Kreistagsmandat?

Krick Ich erhoffe mir, dass ich gerade bei finanziellen Fördermaßnahmen etwas für die Städte im Kreis erreichen kann. Andererseits helfen sicher auch die Erfahrungen aus dem Kreistag, bei landespolitischen Entscheidungen den Praxisbezug und die Umsetzbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren.

Das Zwei-Türme-Projekt im Neandertal ist gescheitert. Wie bewerten Sie dies und gibt es Alternativen, das Neandertal touristisch aufzuwerten?

Krick Leider ist eine große Chance für das Neandertal nicht genutzt worden. Gerade die geplante Anbindung an den Regiobahn-Haltepunkt Neandertal mit dem Aufzugsturm hätte ich gerne realisiert gesehen. Das wäre ideal für die barrierefreie Zugänglichkeit und für die Erreichbarkeit mit dem Zug gewesen. In diese Richtung sollten alle Beteiligten auf jeden Fall weiterarbeiten. Vielleicht ergibt sich zukünftig mit einer neuen Fördermöglichkeit eine zweite Chance.

Der Bewilligungsbescheid für die Osttangente liegt auf dem Tisch. Wie geht es weiter?

Krick Über diesen positiven Bescheid habe ich mich, gerade nach den schlechten Nachrichten zum Neandertal, sehr gefreut. Jetzt kann die Kreisverwaltung zügig die Arbeiten ausschreiben. Die Vergabe der Aufträge wird dann durch den Kreisausschuss erfolgen und nach dem Winter sollte Baubeginn sein.

Wann ist mit einem Bewilligungsbescheid für die Seibelquerspange zu rechnen. Wird es auf der Nordstraße mehr Verkehr geben? Müssen Kreuzungen umgebaut werden?

Krick Auch mit dem Bewilligungsbescheid für diese zweite Baumaßnahme aus dem Gesamtkonzept für die verkehrliche Innenstadtentlastung rechne ich kurzfristig spätestens nächsten Monat. Beide Straßenbaumaßnahmen sollten dann parallel erfolgen und möglichst zeitgleich fertiggestellt werden. Wenn das gelingt, sehe ich keine höhere Verkehrsbelastung für die Nordstraße. Welche innerstädtischen Kreuzungen sinnvollerweise angepackt werden sollten, ist eine Aufgabe der Stadt Mettmann.

Die schmale und viel befahrene Landstraße durchs Schwarzbachtal ist nach wie vor ein Dauerärgernis. Gibt es Hoffnung, dass sich dort etwas positiv verändern wird?

Krick Der Landesbetrieb Straßen hat mit dem nach dem Erdrutsch vom Dezember 2010 sanierten Teilstück gezeigt, dass ein Ausbau auf der vorhandenen Trasse möglich ist. Ich halte einen solchen Ausbau auch für die sinnvollste und vor allen Dingen auch finanzierbare Lösung. Wir warten leider immer noch auf eine konkretisierte Planung für eine solche Lösung.

Die CO-Pipeline erhitzt die Gemüter. Wie sehen Sie das Projekt?

Krick Ich lehne diese Pipeline weiterhin ab. Wenn diese Pipeline mit dem hochgiftigen Gas Kohlenmonoxid tatsächlich in Betrieb gehen würde, brächte das für viele Städte im Kreis ein erhebliches Sicherheitsrisiko und für die an der Pipeline wohnenden Menschen eine extreme Verschlechterung ihrer Lebensqualität. Aber auch alle anderen würden nicht mehr so unbeschwert und unbekümmert im Neandertal spazieren gehen können, denn die Pipeline quert auch unser wichtigstes Erholungsgebiet. Deshalb sollten alle im Rahmen des gerade laufenden Offenlageverfahrens bis zum 5. September Einspruch gegen die CO-Pipeline einlegen.

Es gibt Bestrebungen Windkraftanlagen im Kreis zu bauen. Wie stehen Sie zur Windkraft und gibt es Standorte, die sie präferieren?

Krick Um die Energiewende zu erreichen, müssen wir nach meiner Auffassung auch dezentrale Stromerzeugung betreiben. Windkraftanlagen sind dazu sehr gut geeignet und deshalb auch bei uns im Kreis zukünftig notwendig. Ich denke, dass es hierfür auch geeignete Standorte gibt. Das wird ein Punkt meiner Arbeit in der nächsten Zeit sein.

Christoph Zacharias stellte die Fragen

(RP)
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