Erkrath Das Neandertal aus luftiger Höhe überblicken

Erkrath · Auf die Arbeitsbühne steigen, die Sicherheitsgurte anlegen, und auf geht die Fahrt in die Höhe. Brigitte Fertig nutzt die Gelegenheit, sich mit dem Kran in 24 Meter Höhe bringen zu lassen und genießt die Aussicht über das Neandertal. "Ich wollte eigentlich ins Museum, aber habe zufällig mitbekommen, dass es heute diese Aktion gibt. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Wann hat man schließlich sonst schon mal Möglichkeit, so etwas zu machen?", sagt die Solingerin.

 Im Rahmen des Bürgeraktionstags erlaubte ein Hubwagen eine weite Sicht. Auch "Neandertaler" Willi Schaefer war interessiert.

Im Rahmen des Bürgeraktionstags erlaubte ein Hubwagen eine weite Sicht. Auch "Neandertaler" Willi Schaefer war interessiert.

Foto: janicki

Es war nur einer von vielen Programmpunkten des Bürgeraktionstags unter dem Motto "Was es zu schützen gilt." In ganz Erkrath sind Bürger aktiv geworden. Udo Kampschulte und Bernd Herrmann vom Arbeitskreis Tourismus organisieren den Tag ehrenamtlich und freuen sich über die große Beteiligung: "Das Augenmerk liegt darauf, dass alle Erkrather zusammenarbeiten. Wir sollen mit den Aktionen das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Auch die Neubürger sollen sehen, was in Erkrath gemeinsam auf die Beine gestellt wird."

Die Idee, den Kran ins Neandertal zu stellen, kam Herrmann, nachdem sich die Planungen für die Türme und den Hochpfad nicht durchsetzten. "Wir wollen die Fantasie der Besucher anregen und zeigen, wie es mit den Türmen sein könnte. Ich denke, viele können sich nicht vorstellen, was man für einen anderen Blick auf das Neandertal aus dieser Höhe hat. Heute können sie ihn vor Ort erleben." Die Hoffnung, dass Einheimische und Touristen diesen Blick künftig regelmäßig genießen können, hat Herrmann noch nicht aufgegeben.

Künstlerin Mary Bauermeister hat jedoch eine ganz Hoffnung: Sie verzierte die Arbeitsbühne des Krans und das umliegende Gelände mit umgedrehten Deutschlandflaggen — und setzt sich dafür ein, dass die Farbreihenfolge künftig — von oben nach unten — Gold, Rot, Schwarz wird. "So war die Flagge ursprünglich gedacht", erklärt die Künstlerin. "Schwarz für die Erde, Rot für das Blut oder die Liebe und gelb für die Sonne, beziehungsweise das Licht. Schwarz sollte nicht oben stehen." Die Künstlervereinigung "Prima Neanderthal!" hat die Freiluft-Ausstellung organisiert.

(arm)
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