Mettmann Die Oberstadt wird zum neuen Kunstraum

Mettmann · Künstler nutzen Leerstände und Schaufenster in der Altstadt, um ihre Werke zu präsentieren. Die Ausstellung läuft über sechs Wochen.

 Künstler Klaus Stecher (vorne) mit dem Organisationsteam (v.l.) Gabi Förster, Christian Schwarz, Xavielle Thelen, Klaus Bartel und Pascal Görtz.

Künstler Klaus Stecher (vorne) mit dem Organisationsteam (v.l.) Gabi Förster, Christian Schwarz, Xavielle Thelen, Klaus Bartel und Pascal Görtz.

Foto: janicki

Die Interessengemeinschaft Oberstadt will die Altstadt attraktiver gestalten. Seit drei Jahren treffen sich Geschäftsleute, Anwohner, Hauseigentümer und Stadtvertreter, um mit kleinen Verbesserungen das Lebens-, Wohn- und Geschäftsumfeld zu verbessern. Da werden neue Papierkörbe installiert, Beete bepflanzt und gepflegt, Schmierereien an Hauswänden entfernt. "Menschen sollen wieder in die Oberstadt kommen", sagt Christian Schwarz, einer der Ideengeber.

Am Freitag stellen Klaus Bartel und Pascal Görtz ein neues Projekt vor: Leerstände sollen belebt und zum Kunstraum werden. "Leere Ladenlokale wissen Geschichten zu erzählen — von Aufbrüchen und Abbrüchen, Träumen und Ausgeträumtem", sagt Görtz. Jeder dieser Träume hinterlasse eine Lücke: nicht nur in den persönlichen Biografien, auch im Leben des Viertels.

Für "Kunst in der Oberstadt" werden sich elf Künstler dieser Lücken annehmen und sechs leerstehende Räume in der Mettmanner Altstadt zurück ins öffentliche Leben holen. Hinzu kommen Ausstellungen in Schaufenstern von existierenden Geschäften. Die Kunst soll die Straßenzüge rund um die Oberstraße verbinden. Hierzu konnte das Kunsthaus an der Lohstraße folgende Künstler gewinnen: Johanne Margarete Caspers, Omar El-Lahib, Peter Feyen, Johanna Honisch. Eva Koch, Rita Müller, die Gruppe Prima Neanderthal, Johanna Rubnisch, Rhea Standke, Klaus Stecher, Amrey Weidelt, Lothar Weuthen.

"Sechs Wochen lang vom 29. Juni bis zum 10. August zeigen sich diese Räume in einem völlig anderen Licht: als kulturelle Hoffnungsträger eines Viertels im Umbruch", sagt Görtz. Als Vorboten einer neuen Identität, die im Miteinander von visionären Geschäftsleuten, mutigen Immobilienbesitzern und aktiven Anwohnern entstehe. "Kunst in der Oberstadt" sei eine Einladung, seinen Beitrag bei der Veränderung des Stadtteils zu leisten.

Ein Projekt, das mittlerweile abgeschlossen ist, war die Bemalung des Ömjangs mit Motiven aus der Oberstadt. Die Künstlerin Bernadette Heckers hat es verstanden, aus dem tristen und schmuddeligen Aufgang zur Oberstraße einen echten Hingucker zu kreieren. Die Gaststätte "Alt-Heidelberg", der Tannisberg mit der "Locanda San Lamberto" und dem Braukeller, St. Lambertus und das Haus Mittelstraße 10 sind auf den Wänden abgebildet. 2500 Euro hat die Aktion gekostet.

Die Aulen Mettmanner, Stadt, Geschäftsleute und Bürger haben die Verschönerungsaktion finanziert. "Wir werden in den nächsten Wochen die Rückfronten der Häuser am Tannisberg streichen und auch diesen Aufgang zur Oberstadt attraktiver gestalten", sagt Schwarz.

(RP/ac)
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