Wülfrath Eine Ausstellung zum Abschied

Wülfrath · Mit einer Werkschau von 1980 bis 2011 verabschiedet sich der Leiter des Offenen Ateliers, Claus Klingler, aus seinem Berufsleben bei der Diakonie. Die Exponate sind in der Kirche der Bergischen Diakonie Aprath zu sehen.

 Claus Klingler (r.) mit seinem Nachfolger Manuel Rohde.

Claus Klingler (r.) mit seinem Nachfolger Manuel Rohde.

Foto: Dietrich Janicki

Die Vernissage "Wegbegleiter" in der BDA-Kirche, war eine der besonderen Art. Claus Klingler, bis 31. Juli Kunsttherapeut und Leiter des Offenen Ateliers (OA) der Bergischen Diakonie, verabschiedete sich mit Acryl- und Ölmalerei von 1980-2011 aus dem Berufsleben. Pfarrer Peter Iwand und Kunsttherapeut Manuel Rohde, Klinglers Nachfolger im OA, würdigten am Freitagabend auf sehr herzliche Weise Klinglers Wirken und künstlerisches Schaffen.

Klingler, der gefeilt formuliert in unzählige Ausstellungen eingeführt hatte, verschlug es bewegt die Sprache. Er bedankte sich mitBlumensträußen. Wilfried Rittau und Carola Beukenbusch stimmten mit nicht alltäglichem Klangerlebnis von Orgel und Tuba und der Sonate F-Dur Benedetto Marcello über 100 Besucher auf den Event ein. Beukenbusch intonierte auf der Tuba vergnüglich den berühmten Csárdás von Vittorio Monti.

"Außergewöhnliche Anlasse sind eine gute Gelegenheit, ungewöhnliche Klänge zu hören", sagte Pfarrer Iwand schmunzelnd. In seiner Laudatio erinnerte er an die Gründung des OA, das Klingler 1996 mit Ehefrau Elke Voß-Klingler ins Leben rief. "Sie haben das Offene Atelier zu einem Begegnungsraum, zu einem Freiraum für Kreativität und Befreiung in Augenblicken künstlerischen Schaffens gemacht." Iwand hob herausragende Ausstellungen und Performances in Kirche, Atelier und Kreissparkasse hervor. Neben Projekten, die aus dem Rahmen fielen, wie "Leitern, die vom Leben erzählen" und "Fahnen", wies er auf bildhauerische Arbeiten und Aktionen am Zeittunnel hin. Er nannte das OA eine "gelebte, wunderbare Inklusion" und bedankte sich bei Klingler für die Begeisterung, die er bei Kursteilnehmern und Bewohnern hervorgerufen habe. Manuel Rohde zeichnete in seiner Laudatio ein Bild von der künstlerischen Vita Klingers, von der Entwicklung als Maler und Bildhauer, vom Anspruch an handwerklich gute Arbeit, von präziser Malweise, vom Schaffen in 30 Jahren BDA. "Als Wegbegleiter bezeichnete Klingler seine Bilder", so Rohde. In 14 Exponaten nehme er Bezug auf einen inneren Weg.

Vom Chemotechniker zum Künstler

Das Ölbild "Aufbruch" von 1982 zeugt von Klinglers Berufswechsel vom Chemotechniker in der Pharmaforschung zum Therapeuten in der BDA: Zwischen molekularen Strukturen fällt der Blick auf ein menschliches Gesicht. Er setzt sich künstlerisch mit Folgen einer kaputten Umwelt auseinander und zeigt Spuren, die Flieger am Himmel und auf Rollfeldern hinterlassen. Mit "Genesis" löst er sich vom Gegenständlichen und lässt in malerisch duftiger Leichtigkeit die Geburt des Sonnensystems entstehen.

(rmg)
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