Mettmann/Erkrath/Wülfrath Enttäuscht und euphorisch: Stimmen zur Wahl

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Alle Landtags-Kandidaten sahen sich am Sonntag im Sog der Spitzkandidaten in Düsseldorf – die einen positiv, die anderen negativ. Die Enttäuschung war Marc Ratajczak (CDU) ins Gesicht geschrieben:

Alle Landtags-Kandidaten sahen sich am Sonntag im Sog der Spitzkandidaten in Düsseldorf — die einen positiv, die anderen negativ. Die Enttäuschung war Marc Ratajczak (CDU) ins Gesicht geschrieben:

"Sieben Jahre habe ich vor Ort geackert. Für mich ist es ganz klar, dass Röttgen die Kandidaten vor Ort mit runtergezogen hat. Ich hätte mir gewünscht, dass die Wähler mehr zwischen Erst- und Zweitstimme differenzieren. Röttgen ist ein helles Köpfchen, aber gegen den Wahlkampf von Hannelore Kraft als Landesmutter nicht angekommen." Sehr glücklich und stolz ist Manfred Krick (SPD) auf das Ergebnis im Land und vor Ort. "Ich habe häufig den Bürgerkontakt gesucht. Das hat sich offenbar auch ausgezahlt. Ich freue mich nun auf die Arbeit im Landtag und auf eine starke Mehrheit dort. Hannelore Kraft ist unser Zugpferd." Volker Münchow (SPD) eilte im Kreishaus freudig von Gratulant zu Gratulant: "Wir haben bei der letzten Landtagswahl knapp verloren und nun deutlich gewonnen. Und das dank des Führungsduos Kraft/Löhrmann. Aber ich glaube auch, dass die Bürger meinen Einsatz vor Ort honoriert haben. Ich habe Fördermittel für unsere Städte im Land geholt. Allerdings mit einem so tollen Ergebnis habe ich in meinem Wahlkreis nicht gerechnet. Ich will mich vor allem um die Verkehrsproblematik in Mettmann kümmern und werde mich jetzt für Osttangente und Seibelquerspange stark machen."

Peter Knitsch (Grüne) feierte mit den Parteikollegen nicht im Kreishaus, sondern im Landtag. Dass er in Erkrath über 13 Prozent der Stimmen geholt hat, führt er auf die konsequente Haltung der Grünen zum Stadtentwicklunsgkonzept zurück. "Einen Listenplatz habe ich nicht. Mein Ziel war es nur, die Zweitstimmen für meine Partei zu holen. Aber ich freue mich natürlich auch über die vielen Erststimmen." "Der Wahlkampf hat sich gelohnt. Ich freue mich gewaltig", sagte Grünen-Kollege Nils Lessing.

Thorsten Hilgers von der FDP hatte für sich kein anderes Ergebnis erwartet. "Ein typisches Zweitstimmen-Ergebnis. Leider konnte ich in den acht Wochen Wahlkampf als Unbekannter persönlich nichts reißen. Das Ergebnis hängt mit meinem Vorgänger oder Lindner zusammen. Ich hatte im Land über fünf Prozent erwartet, so ein Super-Ergebnis aber nicht."

Harald Giebels (CDU) machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Über sieben Jahre habe ich fleißige, gute Arbeit in meinem Wahlkreis gemacht. Aber wenn der Landestrend ein anderer ist, spielt das alles keine Rolle. Das ist bitter. Ich werde aber weiter Politik auf Landesebene machen und meinen Beruf als Anwalt ausüben."

(RP/ila)
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