Mettmann Feuerwehr prüft Brandschutz in Heimen

Mettmann · Alten- und Pflegeheime, Kitas, Krankenhäuser, Hotels, Neandertalhalle: Die Stadt Mettmann verlangt Räumungskonzepte der Betreiber.

März 2012, Brand in Homberger Altenheim. Mitte Juli, Brand in einem Altenheim in Duisburg, zwei Tote. Anfang Oktober, Feuer in einem Altenstift in Düsseldorf-Grafenberg. Vergangene Woche Brand in einem Langenfelder Altenheim: Immer wieder kommt es zu gefährlichen Bränden in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Dabei sind dort die Anforderungen an den Brandschutz besonders hoch. "Sie machen solche Gebäude extrem teuer", sagt ein Fachmann. Im März 2011 trat die Betreuungsrichtlinie in Kraft: Inhalt: noch höhere Anforderungen. Auch die Stadt reagiert auf die Gefahr von Feuer in solchen Einrichtungen. "Wir verlangen von allen Betreibern einer Einrichtung mit vielen Menschen ein eigenes Räumungskonzept", sagt Mettmanns Stadtbrandmeister Dietmar Wichmann. Inhalt: Sie müssen nachweisen, dass sie einen Ablauf für die Evakuierung der Gebäude haben. Das bedeutet für die Mitarbeiter mehr Übung und Lernen, aber auch noch mehr vorbeugende Sicherheit in solchen Gebäuden.

Dabei schaut die Feuerwehr Mettmann bei Alten- und Pflegeheimen, Kindergärten, Krankenhäusern, Hotels und bei der Neandertalhalle ganz genau hin. In den Heimen ist jeder Raum per Brandschutzanlage überwacht. Die ist Vorschrift für Gebäude mit vielen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht so mobil sind. Und solche Anlagen sind teuer in der Anschaffung wie in der Wartung. Doch Wichmann stellt auch klar: "Alten- und Pflegeheime, Kitas und Behinderteneinrichtungen halten sich an diese strengen Regeln und sparen nicht. Das könnten sie auch gar nicht."

Im Haus-Luise-von-der-Heyden in Wülfrath gibt es intern allein jedes Jahr vier Brandschutzüberprüfungen. Die Feuerwehr ist jährlich einmal dabei, sagt Leiter Holger Bursian. Feuerlöscher, schwere Brandschutztüren, breitere Flure für die gehandicapten Menschen und die breiteren Betten: In Details werden Evakuierungsszenarien geplant. So haben alle bettlägerigen Menschen unter ihrem Bett so genannte Rettungsmatten, in die sie schnell und sicher transportiert werden könnten, sagt Bursion.

Dabei könne sich Alten- und Behinderteneinrichtungen, Kindergärten oder Krankenhäuser auf eins verlassen: Wenn dort Feueralarm ist, rückt die Wehr mit allem aus, was geht. "Dann ist Komplettalarmierung, da gibt es keine Stufen, die mit weniger Aufwand beginnen", sagt Wichmann. "Zum Beispiel ein möglicher Alarm in einer Kindertagesstätte, in der auch U3-Kinder sind, wie in den Einrichtungen Händelstraße oder Rheinstraße."

Roland Spazier ist stellvertretender Leiter des Caritas Altenstifts in Mettmann. In seiner Einrichtung sind freiwillig weitere Feuermelder in allen Raumen installiert. "Auch in den Mietwohnungen der älteren Bewohner", sagt er. Die sind auf ein zentrales Telefon geschaltet und geben Alarm, wenn es in einem Zimmer raucht. So wolle man auch einer Gefahr vorbeugen, die in Pflegeheimen grundsätzlich lauert: das Rauchen, mitunter auch im Bett. Aus dem Grund sensibilisierten die Mitarbeiter alle Bewohner immer wieder. Auch in der Weihnachtszeit. Denn jetzt werden Adventskränze und Kerzen angezündet — und manchmal vergessen. "Wir sind in der Vorweihnachtszeit besonders aufmerksam", sagt Spazier.

(RP/ac)
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