Erkrath Inspiriert von Charly Brown

Erkrath · Wie kamen Sie dazu, sich schon mit zwölf Jahren für andere Menschen zu engagieren?

 Thomas Laxa bekam 2007 den Deutschen Bürgerpreis.

Thomas Laxa bekam 2007 den Deutschen Bürgerpreis.

Foto: Privat

Wie kamen Sie dazu, sich schon mit zwölf Jahren für andere Menschen zu engagieren?

Laxa: Inspiriert dazu hat mich eine Folge der Comic-Serie Peanuts, in der Charly Brown ein Baseball-Team gründet. So kam es, dass ich meine ersten Erfahrungen als Vereinsspieler an Jugendliche, die aus finanziellen oder zeitlichen Gründen nicht in einem Verein spielen konnten, weitergeben wollte. Die Vermittlung von Werten wie Teamgeist oder Disziplin stand von Beginn an im Vordergrund und stellt den Ursprung des integrativen Gedankens dar. Daraus entwickelte sich insbesondere durch die Trägerschaft der gemeinnützigen Dienstleistungsgesellschaft PAREA das Integrationsprojekt "FC Parea Schimmelbusch".

Was hat Ihnen den größten Spaß bei Ihrer ehrenamtlichen Arbeit gemacht?

Laxa Den größten Spaß bereitet mir ein Blick auf die Entwicklung. Innerhalb von zehn Jahren ist aus einer unbedeutenden Straßen-Mannschaft ein angesehenes und gesellschaftlich akzeptiertes Integrationsprojekt entstanden. Auch heute noch bereitet es uns große Freude, sozial schwachen Kindern und Jugendlichen mit unserem kostenlosen Training ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Was hat Ihnen Ihr Engagement im Leben bisher gebracht? Hat es Ihnen Türen geöffnet - zum Beispiel bei der Ausbildung oder beim Studium?

Laxa Mein langjähriges Engagement ist immer wieder mit Lob und Anerkennung verbunden. Da ich mich zurzeit jedoch noch im Studium befinde, kann ich mögliche Vorteile in Bewerbungsverfahren nicht einschätzen. Für mein kürzlich absolviertes Praktikum im Bundestag war es sicherlich ein "Türöffner", da ich durch das Projekt Kontakt zur Bundestagsabgeordneten Michaela Noll aufbauen konnte.

Würden Sie jungen Menschen raten, sich ähnlich einzusetzen?

Laxa Selbstverständlich kann und will ich jungen Menschen raten, sich sozial zu engagieren. Insbesondere in der heutigen Zeit ohne Zivildienst steigt der Stellenwert eines solchen Engagements. Ich denke, an unserem Beispiel wird deutlich, dass man auch ohne professionelle Rahmenbedingungen, aber mit der richtigen Einstellung täglich Gutes tun kann, um seinen Teil zur erfolgreichen Integration oder dem ehrenamtlichen Engagement leisten zu können.

Sie gelten so ein bisschen – nach dem Erhalt des Bürgerpreises – als junger Vorzeigemensch. Ihr Fazit?

Laxa Ich muss gestehen, dass das Engagement nicht immer auf Rosen gebettet war und ich auch noch heute sehr viel Überzeugungsarbeit leisten muss, um der Seriosität des Projektes Ausdruck zu verleihen. Ich empfinde es als selbstverständlich, mich für meine Mitmenschen (insbesondere die Schwächeren) einzusetzen. Darüberhinaus bietet mir das Engagement Entwicklungsmöglichkeiten. Ich kann mich entfalten, meine Persönlichkeit stärken und Ideen umsetzen.

Isabel Klaas stellte die Fragen

(RP)
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