Mettmann Kleine Stars in der Manege

Düsseldorf · Zirkus Zapp Zarap ist zu Gast in der Grundschule am Neandertal. Das Projekt hilft Kindern, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken. 235 Grundschüler präsentieren eine schwungvolle und abwechslungsreiche Show.

"Manege frei!" hieß es am Wochenende an der Gruitener Straße. Dort hatte auf dem Hof der Gemeinschaftsgrundschule Am Neandertal der Zirkus "Zapp Zarap" seine Zelte aufgeschlagen. Und der ist keiner jener Wanderbetriebe, die regelmäßig in der Kreisstadt Station machen, sondern ein von Lehrern und Pädagogen ins Leben gerufenes Projekt. Zapp Zarap will Kindern erklärtermaßen helfen, ihre eigenen kreativen Möglichkeiten zu entdecken.

"Wir haben den Zirkus kennengelernt, als er vor einiger Zeit in den Ferien bei Me-Sport zu Gast war", berichtet Schulleiterin Carmen Bryks. Das Kollegium sei sich schnell einig gewesen: "Das wäre auch mal etwas für unsere Schule", so die Rektorin. Bei einer Ganztagskonferenz machten sich die Lehrer mit den verschiedenen Zirkusgenres vertraut, um sie anschließend – unterstützt vom Zapp Zarap-Team – mit den Kindern einzustudieren. Wobei sich jeder der 235 Schüler seine Lieblingsdisziplin aussuchen durfte. Viel Zeit blieb nicht fürs Training: Genau drei Tage lang ruhte der Schulbetrieb, wurde stattdessen jongliert und balanciert. Aber auch Zirkustheorie und -geschichte stand auf dem Stundenplan.

Wer schließlich vor Beginn der insgesamt vier Aufführungen aufgeregter war, ob die Kinder oder ihre Eltern, Geschwister, Omas und Opas das ließ sich schwer beantworten. Doch die Spannung war spürbar, als sich der rote Vorhang in der kleinen Manege hob. Und von da an kamen die Zuschauer aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auch wenn ihnen ihre Schützlinge vorab schon so manches verraten haben dürften. Die Schau, die das dicht gedrängte Publikum erlebte, bot – abgesehen von Tier-Dressuren – so ziemlich alles auf, was zu einem echten Zirkus eben dazugehört. Da gab es kunstvolle Hebefiguren, effektvolles Schwarzlichttheater, mysteriöse Zaubertricks, verwegene Feuerschlucker, Artistik in luftiger Höhe, furchtlose Fakire, die auf Nägel und Scherben Platz nahmen und drollige Clowns, die mit ihren komischen Aktionen zwischendurch immer wieder die Lacher auf ihrer Seite hatten. Von Kinderdrill war das alles aber weit entfernt, die Freude und das Erfolgserlebnis über die eigene Leistung den Schülern, die die Vorstellungen in Eigenregie managten, dagegen deutlich anzusehen. "Bei diesem Projekt sind einige unserer Kinder, die sonst nicht unbedingt durch große Leistungen auffallen, förmlich über sich hinausgewachsen", freute sich Schulleiterin Bryks.

(RP)
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