Erkrath Malen mit einem Künstler

Erkrath · In der Kita St. Mariä Himmelfahrt lernen Mädchen und Jungen mit dem Düsseldorfer Künstler Wilfried Gerlach die bunte Welt der Farben kennen. Der Kurs soll ihr Interesse an Bildender Kunst wecken.

 Von den unerschrockenen Farbkombinationen der Kinder könne man einiges lernen, sagt der Künstler Wilfried Gerlach. Er lässt ihrer Fantasie freien Lauf.

Von den unerschrockenen Farbkombinationen der Kinder könne man einiges lernen, sagt der Künstler Wilfried Gerlach. Er lässt ihrer Fantasie freien Lauf.

Foto: Dietrich Janicki

"Das ist ein Riesenmonster," lautete die vorwurfsvolle Antwort des fünfjährigen Erik auf die Nachfrage, was denn auf seinem Gemälde zu sehen sei. Zusammen mit vier weiteren, ebenfalls Fünfjährigen hat er am Angebot "Die bunte Welt der Farben" in der Kita St. Mariä Himmelfahrt teilgenommen. Jetzt hatte die Unterbacher Kindertagesstätte Eltern und Geschwisterkinder zu einer Ausstellung der Kunstwerke eingeladen. Sie sind seit vergangenem Herbst unter der Leitung des Düsseldorfer Künstlers Wilfried Gerlach entstandenen entstanden.

Erster Workshop mit den Kleinen

"Das war für mich das erste Mal, dass ich mit Kindern gearbeitet habe," erzählt Wilfried Gerlach, der ein ähnliches Projekt bereits in der Johannesschule betreut. Hier sind die Kinder natürlich älter und bereits daran gewöhnt, sich rund eineinhalb Stunden — Aufräumen und Pinselauswaschen inklusive — auf eine Aufgabe zu konzentrieren. "Unser Ansatz ist es, durch die zusätzliche Frühförderung die Kinder an die Bildende Kunst heranzuführen. Gleichzeitig sollen sie mit dem Angebot auf die kommende Schulzeit und das schulische Lernen vorbereit werden," erklärt Karin Tost, Fachbereichsleiterin beim SKFM Erkrath, der das Projekt finanziell unterstützt.

Im Gespräch mit Christine Henning, Leiterin der Kita, habe man sich für diese Projekt entschieden und in Wilfried Gerlach einen Künstler gefunden, dem die Arbeit mit den "Nachwuchsmalern" sichtlich Freude bereitet: "Ich bin jedes Mal fasziniert von der Phantasie, die die Kinder entwickeln. Sie können zu jedem Bild ganze Geschichten erzählen. Und wenn sie malen, sind sie wie unter einer Käseglocke, so konzentriert", sagt der Künstler.

Auf die Frage, ob er für seine eigene Arbeit Erkenntnisse gewinne oder etwas in seinen Bildern verarbeiten könne, erklärt er: "Ja, durchaus. Meist sind es Motiv-Schnipsel, aber vor allem Kombinationen von Farben, die die Kinder ganz selbstverständlich benutzen, auf die ich selbst aber nie gekommen wäre."

Gelernt haben die kleinen Künstler bei ihm, was man unter Grundfarben versteht, wie Komplementärfarben sich zusammensetzen, und aus Pigmenten haben sie selbst Farben angemischt. Für alle fünf Jungen steht fest, dass sie in dem neuen Kurs, der Ende des Monats startet, wieder dabei sind. "Als ich einmal nicht an den Malkurs dachte und Erik zur gewohnten Zeit abholen wollte, bin ich ganz empört von ihm nach Hause geschickt worden," erzählt seine Mutter Astrid Stermann.

Wie ernst der junge Künstler bei der Sache ist, beweist er beim Rundgang mit seiner Mutter, der er akribisch all seine Bilder ausführlich erläutert: "Das Bild ist falsch rum aufgehängt, der Roboter kann nämlich an der Decke entlang gehen," so sein Kommentar: kritischer Blick und Phantasie-Kostprobe in einem.

(krue)
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