Mettmann/Erkrath Neander-Marathon startet mit Vorläufen

Mettmann/Erkrath · Sportbund, Vereine und die CDU planen einen Lauf durch viele Kreisstädte. Vorreiter soll der Neander-Cup werden.

 Beim Mettmanner Bachlauf sind traditionell alle Altersklassen in verschiedenen Gruppen am Start.

Beim Mettmanner Bachlauf sind traditionell alle Altersklassen in verschiedenen Gruppen am Start.

Foto: Dietrich Janicki

Noch ist ein wenig Zeit, sich die Laufschuhe zu schnüren. Die Überlegungen des runden Tisches des Sports im Kreis Mettmann, einen Marathon durch möglichst viele Städte des Kreises zu organisieren, wachsen aber seit Wochen. 2015 könnte der 42,195 Kilometer lange Lauf durch das Neanderland klappen. Wenn es Sponsoren gibt, wenn es genügend ehrenamtliche Helfer gibt und wenn es schließlich einen festen Termin im deutschen Marathon-Kalender gibt, der dann alljährlich für den neuen Neander-Marathon reserviert ist.

Die Idee geboren wurde am Runden Tisch des Sports. Und dort ist man optimistisch, den legendären Lauf mit Freizeitläufern auf die Füße stellen zu können. Für die CDU-Kreistagsfraktion wäre eine solche Veranstaltung eine Maßnahme zur stärkeren Identifikation der Menschen mit dem Neanderland. "Das würde die Städte viel stärker miteinander verbinden. Ein richtiges Kreisgefühl soll her", sagt Karl-Heinz-Göbel, Sportpolitiker der Union. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Sport, Ernst Buddenberg, denkt, dass eineinhalb Jahre Vorbereitung nötig sind. 2015 wäre ein solcher Lauf also machbar.

Wenn, ja wenn die Vorbereitungen in die Gänge kommen. Der Kreis hat am "grünen Tisch" schon einmal zwei Strecken vermessen. Eine im Norden, "die ist aber sehr bergig und anspruchsvoll und für Freizeitläufer vielleicht zu schwer", sagt Göbel. Die Strecke im Süden von Erkrath über Hilden, Langenfeld, Monheim, Haan zurück nach Erkrath ist für Buddenberg der Favorit. Doch bevor ernsthaft Sponsoren gesucht werden für ein Spektakel, das dem Kreis eine Verbundenheit geben soll, hat der Kreissportbund zumindest schon mal alle Vereine mit Leichtathletik-Abteilungen angeschrieben. Immerhin habe man sich bei den Machern des Rhein-Ruhr-Marathons erkundigt und festgestellt, dass etwa 1000 ehrenamtliche Helfer für alle Bereiche der Organisation nötig sind.

Jan Winschermann, Renndirektor des Metro-Group-Marathons, sieht durchaus eine Chance für einen weiteren Laufwettbewerb über 42,195 Kilometer. Die Premiere könnte ein Erfolg werden, glaubt Winschermann, wichtig sei es aber, nachhaltig zu arbeiten, denn "in der Regel nehmen die Teilnehmerzahlen wieder ab". Ein Budget von rund 200 000 Euro sei das Minimum, erklärt der Laufexperte. Ein Termin im Herbst sei auch deshalb attraktiv, weil es mehr Teilnehmer gebe – rund 20 Prozent mehr als bei den Veranstaltungen im Frühjahr. Läufer hätten mehr Zeit, sich auf den Wettbewerb in der zweiten Jahreshälfte vorzubereiten. Bei der Premiere im Kreis Mettmann könnten rund 600 bis 700 Teilnehmern an den Start gehen, sagt Winschermann, der international unterwegs ist und die Laufszene bestens kennt.

Beim Kreis lehnt man die Marathon-Idee nicht grundweg ab, hat aber erst einmal eine andere organisatorische Spielwiese entdeckt: den Neander-Cup. Das große Wort soll eine identitätsstiftende Laufserie werden, anfangs fünf bestehende Läufe in fünf Städten zusammenzufassen. Der Mettmanner Bachlauf, der Gänseliesellauf in Monheim, der Hildanus-Lauf in Hilden, die Winterlaufserie des Hildener AT und der Neanderlauf in Hochdahl sollen ab nächstes Jahr in einer Wertung zusammengefasst werden. Eine Art Vorstufe zum nächsten Schritt, dem Neander-Marathon. Hofft zumindest der Kreissportbundgeschäftsführer Michael Weigerding. Die Stadt Ratingen, die mehrere Wettbewerbe (wie den morgigen Lintorfer City-Lauf) zu bieten hat, bleibt offenbar außen vor.

Man müsse auch erst einen Marathon-Termin im Jahr finden. "Ende April bis Mai mit den beiden Marathons in Düsseldorf und Duisburg ist geblockt. Da müssten wir auf andere Zeiten ausweichen", sagt Weigerding.

(RP)
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