Mettmann Niederbergbahn nicht in Sicht

Düsseldorf · Die Wiederbelebung der historischen Trasse gehört zur Circle-Line-Planung, die wegen der Kosten von einer halben Milliarde Euro nicht voran getrieben wird. Für die Verlängerung der Regiobahn bis nach Wuppertal gibt es eine Baugenehmigung, aber die Finanzierung steht nicht.

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Foto: ddp

Ein "Skandal" sei es, dass der Bund beim milliardenschweren Konjunkturpaket II Investitionen in den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ausdrücklich ausschließt. So äußerte sich der Vorsitzende der Bürgerinitiative Pro Niederbergbahn, Wolfgang Werner, im Februar 2009. "Damit entfällt für Niederberg die Chance, mit der Reaktivierung der Niederbergbahn eine wirklich nachhaltige Investition in die Zukunft zu machen." Eine Zugverbindung nach Düsseldorf und Essen brächte den Bürgerinnen und Bürgern aus Wülfrath, Velbert und Heiligenhaus eine echte Verbesserung der Lebensqualität.

Die Niederbergbahn wäre Teil der Circle Line, die in mehr oder weniger ferner Zukunft das Bahnangebot über schon bestehende Leistungen etwa der Regiobahn hinaus bis nach Wülfrath, Wuppertal, Velbert, Heiligenhaus und Ratingen und auf der westlichen Seite des Rheins bis nach Willich und Mönchengladbach ausdehnen soll. Vor sieben Jahren wurde eine Planungsgemeinschaft gegründet, in der die Städte zusammen arbeiten, deren Gebiete durch die neue Rheinisch-Bergische Bahn verbunden werden sollen.

Doch bei geschätzten Kosten von fast einer halben Milliarde Euro hat die Realisierung der Circle Line beziehungsweise Wiederbelebung der Niederbergbahn auf der politischen Prioritätenliste keinen aussichtsreichen Platz. Da freuen sich Bahnfreunde, dass durch den Bau des Alleenradwegs wenigstens die historische Trasse der Niederbergbahn von Heiligenhaus über Velbert nach Wülfrath gesichert wird. Das Land zahlt für die 25 Kilometer lange Strecke 4,529 Millionen Euro.

Zum Ringschluss bei der Circle Line gehört die Verlängerung der Regiobahn von Mettmann nach Wuppertal-Hauptbahnhof. Hier ist die Planung wesentlich weiter, die Baugenehmigung liegt längst vor. Dennoch kommt die Realisierung nicht voran. Die Kostenschätzung ist inzwischen auf 36 Millionen Euro angewachsen. Von denen trägt das Land zwar 85 Prozent, aber die Kommunen können ihren 15-Prozent-Anteil nicht tragen. Allen voran die Stadt Wuppertal, aber auch Mettmann und der Kreis Mettmann. Zudem steht der Auftrag des VRR aus, der die Betriebsleistungen bestellen müsste, aber auch kein Geld hat, solange seine Verhandlungen mit der Deutschen Bahn nicht abgeschlossen sind. Zurzeit hängt die Verlängerung der Regiobahn deshalb in der Warteschleife. An einer Lösung wird zwischen den Gemeinden gearbeitet.

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(RP)
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