Erkrath Rettungswache nicht an Neanderhöhe

Erkrath · Nach hartem Ringen ist ein Standort für die Feuerwache gefunden – das Clever Feld. Vorteil: Es wird eine Lösung aus einem Guss. Nachteil: Das Gelände ist Naturschutzgebiet.

 Die Freifläche an der Neanderhöhe bleibt – zumindest vorläufig – erhalten. Die Feuerwache kommt ins Clever Feld.

Die Freifläche an der Neanderhöhe bleibt – zumindest vorläufig – erhalten. Die Feuerwache kommt ins Clever Feld.

Foto: Dietrich Janicki

Nach hartem Ringen ist ein Standort für die Feuerwache gefunden — das Clever Feld. Vorteil: Es wird eine Lösung aus einem Guss. Nachteil: Das Gelände ist Naturschutzgebiet.

Aus Sicht der Verwaltung und der Feuerwehr ist es nicht die optimale Lösung — der Standort Clever Feld, den die SPD mit Hilfe der CDU im Rat für den Neubau einer Rettungswache nun durchgesetzt hat. "Aber es ist eine Lösung", sagte Bürgermeister Arno Werner gestern auf Anfrage. "Am schlimmsten wäre es gewesen, wir hätten gar keinen Standort gefunden."

Und dazu wäre es beinahe gekommen, wäre die CDU nicht in letzter Sekunde von ihrer Vorstellung — der Neanderhöhe — abgewichen und hätte sich mit den Sozialdemokraten geeinigt. Die Grünen beharrten weiterhin auf einen Neubau im Bestand an der Schimmelbuschstraße, um Grünflächen zu schonen, während die BmU als einzig mögliche Lösung eine Teilung der Wache für Ehrenamtler und Hauptamtler bevorzugte: Erstere sollten am alten Standort bleiben, und für die neue Rettungswache sollte die Neanderhöhe an der Hochdahler Straße bebaut werden. Die FDP hatte ebenfalls auf die Neanderhöhe gesetzt.

"Nun werden wir nehmen, was wir vom Rat bekommen und zügig am Clever Feld Planungsrecht schaffen", sagte Werner. Das, so hofft er, könnte man schneller als in zehn Jahre, bewältigen. Immerhin knubbeln sich an der Schimmelbuschstraße derzeit 50 Feuerwehrleute in einem Domizil, das vor 30 Jahren für 20 gebaut worden war. "Das ist unzumutbar", waren sich alle Politiker einig — und auch darin, dass der Neubau schnell kommen muss. Erst einmal müssen allerdings Regionalplan und Landschaftsplan geändert werden. Immerhin ist die rund 30 000 Quadratmeter große Fläche Naturschutzgebiet, dessen Umwidmung laut Standortgutachten "aufwändig" wird.

Probleme, die den Baubeginn verzögern, könnten laut Arno Werner auch die Lärmschutz-Richtlinien bringen. Besonders nachts wird durch An- und Ausrücken der Einsatzfahrzeuge sowie die Anfahrt der ehrenamtlichen Kräfte mit Autos der erlaubte Lärmpegel in den angrenzenden Wohngebieten um zehn Dezibel überschritten. "Da könnte es Einsprüche geben", sagt er. Der Gutachter schlägt deshalb Alarmausfahrten zur Bergischen Allee vor sowie das Gebäude selbst als Schallschutz in Richtung Norden und Süden auszurichten.

Das Gelände befindet sich derzeit im Besitz der Stiftung Bruchhausen, die es an die Stadt verkaufen müsste. Der Kaufpreis muss auf die 13,8 Millionen Euro Baukosten noch draufgerechnet werden. Dennoch ist Werner sicher: "Auf jeden Fall ist der Neubau auf der grünen Wiese eine reibungslosere Lösung als der Umbau der Wache im Bestand."

(RP)
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