Wülfrath Ritter auf dem Kirchplatz

Düsseldorf · Wülfrath pro organisiert zum zweiten Mal das Mittelalter-Spektakel in der Innenstadt. Gäste reisen aus der ganzen Region an. Die Edlen zeigen das Leben im Heerlager. Gegen Hexen schützt ein Zettel vom Bettelweib für einen halben Silberling.

Edle mit Schwertern schreiten durch die Fußgängerzone. Pfeifen, Schalmeien, Dudelsäcke, Schoßharfen dringen ans Ohr. Stände mit ausgefallenen Namen wie "Lehm und Lehmen lassen", "Suff und Sünde", "Sauen und Feueren", bieten Waren, Speisen und Getränke feil. Kurz, initiiert von Wülfrath pro hielt am Wochenende das Mittelalter Einzug. Der "2. Wülfrather Mittelaltermarkt" war doppelt so groß wie der erste im Vorjahr. Er erstreckte sich rund um den Kirchplatz und vom Angergarten durch die gesamten "Banden" bis Mettmanner Straße.

Schmaus und edle Gewänder

Ein Fest für Augen, Gaumen, Kauffreudige besonderer Gewänder, für unzählige Leute auf der Suche nach Fotomotiven und die vielen, die den lauen Samstagabend an Bierzeltgarnituren bis in die Dunkelheit genossen. Für launige Markteröffnung auf dem Kirchplatz sorgten Samstag nach dem Mittagsläuten Alf der Gaukler und Peter von Skanderbek. Sie animierten zu "euphorischem Jubel", wozu man auch fremde Kinder in die Höhe werfen könne. "Wenn sie zu Schaden kommen, wir helfen gern, neue zu machen."

Die Gruppen Duvelspack, Formatio A la Via und Barden Nerrach stimmten musikalisch ein. Bei Quirin und Theodor setzte sich das Mäuseroulette in Bewegung. Um Praeconi den Zinngießer scharten sich Kinder, die bald ganz vorsichtig noch warme Figuren davon trugen.

Wülfrather Hobby-Markt-Organisatorin Gisela Korr war als Bettelweib kaum wieder zu erkennen. Für einen halben Silberling gab sie "Hexenschutz"-Zettel ab, gegen üble Nachrede, böse Träume, teuflische Verwünschungen. Ehemann Klaus, in Franziskanerkutte, bot Ablasszettel. Stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Preuß entschied sich für Hexenschutz. "Es mag einige Hexen im Dorf geben." Im Heerlager im Angergarten sahen Kinder fasziniert dem Schwertkampf zu. "Die verletzen sich nicht, die lächeln", flüstern Marit, Fenja und Felix. Um am Wülfrather Mittelaltermarkt teilzunehmen, kamen die Besucher aus der ganzen Region, die Mitwirkenden zum Teil von noch weiter her. "Wir haben uns richtig darauf gefreut, wieder hier in der schönen Atmosphäre zu sein", sagten "Die Rittermacher" aus dem Allgäu, die königliche Gewänder wie das Elfenköniginnenkleid aus "Herr der Ringe" mitgebracht hatten. Mit selbstgenähten zauberhaften mittelalterlichen Kleidern war eine Blaudruckerei aus Greiz vertreten. In dampfendem Räucherfass bereiteten aus Ganderkesee Bruder Tack und sein Meister leckeren Altbierbraten.

Aus heimischen Gefilden gab es zudem "von Rittern zum Muttertag" Wülfrather Erdbeertraum. In einem Zelt der Pfadfinder verkaufte Steffi Krings, Förderverein Kita Stadtspatzen, kleine Geschenke, wie Murmelbeutel, Holz- und Tonketten.

(RP)
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