Mettmann Samba-Klänge im Stadtwald

Mettmann · Festa Brasileira lockt die Fans brasilianischer Lebensfreude von nah und fern. Mit Elisa Mar hat Peter Petkovic für den Abend eine Mitstreiterin der ersten Stunde als besonderen Gast gewinnen können.

 Beim brasilianischen Fest am Stadtwaldhaus wird ausgelassen getanzt.

Beim brasilianischen Fest am Stadtwaldhaus wird ausgelassen getanzt.

Foto: Dietrich Janicki

15 Grad und graue Wolken statt heiße Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein — ferner konnte das Wetter bei der Festa Brasileira im Stadtwaldhaus dem brasilianischen Vorbild wohl nicht sein. "In den vergangenen Jahren war das immer unser größtes Risiko", sagte Veranstalter Peter Petkovic.

Mit Caipirinha, gut gelaunten Sambarhythmen diverser brasilianischer Bands sowie einer feurigen Tanzshow brachte er zum 21. Mal das brasilianische Lebensgefühl nach Mettmann.

"Im Laufe der Jahre hat sich das Fest zu einem kulturell wichtigen Ereignis der brasilianischen Szene in Deutschland entwickelt. Auch, wenn wir in den letzten Jahren unsere Festkapazitäten reduzieren mussten", so Petkovic. Noch vor drei Jahren habe das Festzelt die gesamte Wiese vor seinem Lokal eingenommen, hätten sich die Stände aneinandergereiht. Heute werde nur knapp die Hälfte des Areals genutzt, um die Veranstaltung im finanziellen Rahmen zu halten.

Besucher aus Oberhausen

Dass das Interesse an der Festa Brasileira weiterhin besteht, zeigte die große Menge an Besuchern, von denen wohl die wenigsten aus Mettmann kamen. Markus und Antonia Sampaio waren erstmals auf Empfehlung einer Bekannten aus Oberhausen gekommen, um das Fest als Treffpunkt mit anderen Deutsch-Brasilianern zu nutzen. Bereits zum achten Mal beglückte Carmelita Preuss aus Köln die Festivalbesucher mit brasilianischen Leckereien. Unterschiedlich geformte Teigtaschen mit diversen Füllungen und Saucen, für die sich Anstehen lohnte.

Mit Elisa Mar hatte Peter Petkovic für den Abend eine Mitstreiterin der ersten Stunde als besonderen Gast gewinnen können. Die heute 58-jährige stand bei der ersten Festa Brasileira mit ihrer Sambagruppe Brasil Tropical als Tänzerin auf der Bühne. "Drei Jahre lang haben wir mit sieben Leuten eine original brasilianische Choreographie aus Folklore, Macumba und Afro getanzt", sagte Elisa Mar und erinnerte sich an lange Nächte, in denen sie traditionelle Kostüme nähte und verzierte.

Später mixte sie für die Veranstaltung mit ihrem Mann Dieter echt brasilianische Caipirinhas. "Unser Stand war immer überfüllt! Das Geheimnis sind die richtigen Limetten, gestoßenes Eis und viel Cachaca." Im Gegensatz zu den ersten Jahren sei die Festa Brasileira heute nicht mehr provisorisch, sondern sehr gut durchgeplant. Durch die vielen umliegenden Baumaßnahmen sei jedoch leider das romantische Flair der Veranstaltung verloren gegangen.

Für Peter Petkovic kein Grund ans Aufhören zu denken. "Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um so etwas immer wieder auf die Beine zu stellen. Aber die vielfältige Musik, die brasilianische Lebensfreude und Spontaneität begeistert mich immer wieder aufs Neue."

(lac)
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