Mettmann Sechs neue Sirenen für Notfälle

Mettmann · Die Stadt Mettmann installiert bis 2014 Alarmmeldeanlagen auf öffentlichen Gebäuden. Die Feuerwehr benötigt diese Warnmöglichkeit im Katastrophenfall. Von ehemals 15 Sirenen gibt es nur noch acht marode im Stadtgebiet.

Sechs elektronische Sirenen kommen auf die Dächer.

Sechs elektronische Sirenen kommen auf die Dächer.

Foto: Feuerwehr Kre/Me

Nach jahrelangem Abbau der alten Sirenen in den 1990er-Jahren braucht die Stadt Mettmann nun dringend neue, direkte Alarmmöglichkeiten, wenn ein Katastrophenfall eintritt. Die Feuerwehr hat die Planung für sechs neue, leistungsstarke Signalanlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude übernommen. 135 000 Euro sind für diese Maßnahmen kalkuliert. Der Abteilungsleiter Feuerschutz und Rettungswesen, Hans-Peter Thiel, rechnet damit, dass 2014 die neuen Geräte installiert sind.

Die ältesten Sirenen in Mettmann stammen aus dem Jahr 1962. Ihre Aufgabe im damaligen Kalten Krieg war es, im Spannungs- oder Katastrophenfall die Bevölkerung zu warnen. Mit dem Fall der Mauer und dem Ende der Sowjetunion benötigte der Bund die Sirenen nicht mehr, baute sie, beziehungsweise schenkte sie den Städten. Von ehemals 15 Anlagen auf privaten wie öffentlichen Gebäuden sind bis heute nur noch acht im Mettmanner Stadtgebiet übriggeblieben.

 Eine der acht Sirenen Typ E 57 steht auf der Astrid-Lindgren-Grundschule.

Eine der acht Sirenen Typ E 57 steht auf der Astrid-Lindgren-Grundschule.

Foto: feuerwehr

Direkte Alarmmöglichkeit

"Wir alarmieren unsere Feuerwehrleute mit dem Funkmeldeempfänger", sagt Thiel. Im Katastrophenfall aber benötige eine Stadt aber die Möglichkeit, Feuerwehrleute und Rettungskräfte direkt zu alarmieren und die Bevölkerung zu warnen, so Thiel. "Wir wollen einen direkten Zugriff darauf haben, wann wir wie Alarm auslösen", sagt Thiel.

Großbrände, Explosionen oder schwerste Unfälle mit vielen Opfern und großen Schäden sind solche Ereignisse. Im Durchschnitt ein- bis zweimal im Jahr passieren solche Großschadensfälle, weiß Thiel. Aus dem Grund wollen die Stadt und die Feuerwehr ein neues Sirenenalarmsystem aufbauen.

Die Brandinspektorin Vera Fahl hat den Auftrag, die geeigneten Standorte und die Technik auszusuchen. "Nach unseren Prüfungen werden wir wohl sechs Standorte haben", sagt Fahl. Klar ist außerdem, dass nur öffentliche Gebäude ausgesucht werden, denn dort könne man autark installieren und sei nicht auf die privaten Besitzer der Immobilien angewiesen. Erst im vergangenen Jahr hätten zwei Privatleute die alten Sirenen-Installationen gekündigt. Die fallen nun weg. Zwar teste und betreibe der Bund unterschiedliche Alarm-Systeme wie beispielsweise per SMS, per Radiodurchsagen oder per Handy: "Doch alle diese ersetzen nicht den unmittelbaren Zugriff auf eine Alarmmöglichkeit bei uns", sagt Fahl. Die alten Elektrosysteme hatten eine Reichweite von bis zu 350 Metern, die neuen elektronischen schaffen bis zu 1350 Meter. "Sie sind aber nicht lauter als die alten", beruhigt Fahl die Bürger, welche sich von Lärm gestört fühlen. Der Vorteil der neuen Sirenen: Sie sind in der Wartung deutlich preiswerter als die alten Anlagen mit Elektromotoren. Etwa 580 Euro Wartungskosten pro Jahr fielen dort an. "Das wird bei den neuen Anlagen deutlich weniger sein", sagt Thiel.

(RP)
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