Erkrath Stadtentwicklungskonzept ist kurz vor dem Aus

Erkrath · Nach drei Jahren Arbeit und intensiver Bürgerbeteiligung können sich die Politiker in Erkrath nicht einigen.

 Alles umsonst? Thomas Scholle von Planlokal in der Diskussion mit Erkrathern im Bürgerhaus Hochdahl.

Alles umsonst? Thomas Scholle von Planlokal in der Diskussion mit Erkrathern im Bürgerhaus Hochdahl.

Foto: DJ

Drei Jahren Arbeit der Verwaltung für die Katz. Drei Jahre politische Arbeit für die Katz, zig Bürgerforen und Stadtteilwerkstätten umsonst, und 240 000 Euro für das engagierte Planungsbüro Planlokal in den Sand gesetzt. – Gestern Abend lehnte eine Mehrheit von CDU, FDP und Grünen im Ausschuss für Stadtentwicklung das Konzept ab. Die CDU, weil sie darin Flächenausweisungen für Gewerbe und Wohnen vermisst – ebenso die FDP; die Grünen, weil ihnen die Optionen für den Flächenverbrauch zu weit gehen.

Zuvor hatten die Grünen als Kompromiss angeboten, das Thema Freiflächenentwicklung und Flächenpool vom übrigen Konzept abzukoppeln, um ein Scheitern zu verhindern – vergeblich! Da es sich derzeit noch um einen Empfehlungsbeschluss für den Rat am 16. Juli handelt, haben die Parteien immerhin noch 14 Tage Zeit, einen Weg aus dem Dilemma zu finden. Den Erkrathern wird es schwer zu vermitteln sein, sollte ihr Einsatz für die Stadt ohne Folgen bleiben.

"Die Bürger haben bei ihrer Mitarbeit eine höhere Diskussionskultur bewiesen als die Politik", sagte Bernhard Osterwind von der BmU. Thomas Scholle vom Planungsbüro Planlokal folgte angespannt der Diskussion, bei der keiner von seiner Position abweichen wollte. "Wir hatten gehofft, dass man einen Weg findet", sagte er. Erklärte jedoch auch, dass man das Konzept nicht nach Belieben filetieren könne. "Die 60 Projekte, die wir angehen wollen, haben eine strukturbildende Wirkung", betonte er. Sein Appell an die Politiker: "Wir sind den Menschen da draußen etwas schuldig. Wir sollten nicht die enttäuschen, die was machen wollen", verhallte offenbar von der Mehrheit ungehört.

Gescheitert ist das Konzept derzeit erst einmal am Festhalten der Grünen an ihren Prinzipien: "40 Hektar Grünfläche im Außenbereich zum Bauland zu machen, das geht mit uns nicht", sagte Peter Knitsch. Wogegen CDU und FDP die Analyse des Konzeptes lobten, aber entsprechende Schlussfolgerungen vermissten. Von Konservierung und Stillstand sprach Rolf Steuber (FDP). Helmut Rohden (CDU) fehlten konkrete Punkte zur Zukunftssicherung.

(RP)
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