Erkrath Symbole des Lebens

Erkrath · "Der Mensch – sein Leben und Leiden, seine Leidenschaften und Gefühle von Hass bis Liebe, seine Suche nach Gott und seine Sehnsucht nach Spiritualität – ist für mich das zentrale Thema meiner künstlerischen Arbeit", so beschreibt Jan Masa selbst seine künstlerischen Aktivitäten. Es sei gar nicht so einfach gewesen, diesem Anspruch immer gerecht zu werden, als er noch als Grafikdesigner in einem Düsseldorfer Verlag tätig war, räumt er im Gespräch in seinem Atelier in Erkrath ein. Inzwischen kann er sich aber ganz der Kunst widmen, seine Kreativität nun ganz in die Bahnen lenken, die ihm früher wegen des Berufs eher abgelenkt haben.

 Das Werk "Unser tägliches Brot" aus seinem Bilderzyklus zum Thema Brot ziert die Wand des Ateliers von Jan Masa. Am Schreibtisch widmet er sich alten Schriftrollen. Er verarbeitet in einer aktuellen Bilderserie die spannende Welt der historischen Dokumente.

Das Werk "Unser tägliches Brot" aus seinem Bilderzyklus zum Thema Brot ziert die Wand des Ateliers von Jan Masa. Am Schreibtisch widmet er sich alten Schriftrollen. Er verarbeitet in einer aktuellen Bilderserie die spannende Welt der historischen Dokumente.

Kunsthaus Wiescheid

So hatte er sich seit Herbst letzten Jahres intensiv mit dem Thema Brot beschäftigt und dazu vor kurzem auch einige Arbeiten im Kunsthaus Wiescheid in Langenfeld präsentiert. Seit Jahrtausenden bereits gelte das Brot schließlich ein starkes Symbol nicht nur für weltliche, sondern auch für geistige Nahrung. Mit einer Osterkrippe fing es an, erinnert Masa, hier habe er Ostern angefangen habe es damit, dass er Ostern und Weihnachten in einer symbolträchtigen Arbeit vereinen wollte. So liegt in seiner Osterkrippe Jesus in Form eines Brötchens auf Stroh gebettet in einem kleinen Körbchen, darüber ist eine Lichterkette wie eine Dornenkrone angeordnet.

Häufig religiöse Bezüge

Die daraus resultierenden Arbeiten greifen das Thema erneut auf, ein Brötchen auf Stroh gebettet als Symbol für Jesu Geburt, daneben wird mit einem größeren Fladenbrot das letzte Abendmahl mit den zwölf Jüngern dargestellt, und schließlich steht ein in vier Teile geschnittenes Brot für den Leidensweg Jesu und das Ende am Kreuz. Doch nicht nur mit religiösem Bezug hat Jan Masa das Thema Brot aufgegriffen. Regelrecht lebensfroh wirkt seine überwiegend in Blau gehaltene Collage "Unser tägliches Brot", die zwei weit geöffnete Fensterflügel zeigt und dazwischen einen Blick auf im Wind wiegende Ähren vor tiefblauem Himmel freigibt.

Die Fotografie sei für ihn ebenfalls ein wichtiger Teil seiner künstlerischen Arbeit, bekennt Jan Masa. Wobei er die Fotos dann weniger für sich selbst stehen lässt, sondern sie meist im Atelier in Collagen weiter verarbeitet. Und die Kamera nur als Werkzeug ansieht. "Nicht die Kamera macht das Bild, sondern das Auge". Das Bild entstehe vielmehr im Kopf des Künstlers. Sozialkritik schimmert fast immer bei den Arbeiten von Jan Masa durch, wobei er sich in letzter Zeit hier schon mehr zurückgenommen habe. Aber es ist schon beeindruckend, wie er mit wenigen Symbolen die nahezu aussichtslose Situation der hungernden Bevölkerung in Afrika dargestellt hat. In wenigen Farbtönen, überwiegend auf rötlichem Untergrund stehen sich die beiden Stiefelabdrücke eines Soldaten und ein zaghaft in den Boden gedrückter Barfußabdruck eines der Notleidenden, gegenüber.

Man darf schon jetzt gespannt darauf sein, wie Jan Masa den Kreuzweg gestaltet, den er zu Beginn der Passionszeit im nächsten Jahr in der Kirche Heilig Geist präsentieren will.

(mue)
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