Erkrath Tatkräftige Ercroder Jonges

Düsseldorf · Der Heimatverein feiert sein 25-jähriges Bestehen heute mit einem Jubiläumsball in der Stadthalle.Er hat Wanderwege wie Maria im Tal begehbar gemacht und Denkmäler mit Gedenktafeln ausgestattet.

„Es gibt keinen Heimatverein, der so viel für die Stadt getan hat wie unserer“, ist Alfred Niek, Baas der Ercroder Jonges, überzeugt. Heimatpflege sieht er als Hauptaufgabe des Vereins, und zwar nicht nur in der Theorie, sondern auch im tatkräftigen Mit-anpacken der Mitglieder.

„Wir haben einige alte Wege in Ordnung gebracht, die gar nicht mehr begehbar waren“, erinnert Niek. Begonnen hatte es seinerzeit mit dem alten Kirchweg „Maria im Tal“, der von Erkrath aus durchs Stindertal bis zum Uhlenhof führt. Nicht zu vergessen die Madonnen-Figur, die am Wegesrand aufgestellt wurde. Inzwischen haben die Jonges auch noch eine Bank dort installiert, die zum Verweilen einlädt.

Ein weiteres Beispiel tatkräftigen Einsatzes ist der Weg im Eulental hoch zur Schönen Aussicht. „Da haben wir zwölf Obstbäume gepflanzt. Alte Apfelsorten, die prächtig gedeihen und schon prima tragen“, berichtet Niek. Außerdem haben die Jonges für Ersatz gesorgt, nachdem zwei marode Kastanien am Kurhaus gefällt werden mussten. Sie pflanzten kurzerhand zwei neue Bäume.

Keimzelle Bavierhof

Besonders stolz ist Niek aber auf die Gedenksteine, die die Jonges an einigen Orten in der Stadt aufgestellt haben. So erinnert beispielsweise eines der „Denkmäler“ am Bavierplatz auf die Keimzelle der Stadt, den Bavierhof, der dort einst gestanden hat. Am CBT-Altenheim an der Kirchstraße stellten sie eine Basaltsäule auf. Die Hinweistafel darauf erinnert an die frühere katholische Volksschule an diesem Standort. Dieses Jahr nun haben sie sich den Rabenstein im Neandertal vorgenommen. Der Fels war völlig vom Buschwerk überwuchert, das wurde bereits im vorigen Jahr zurückgeschnitten, berichtet Niek. Nun soll auch die Tafel, die auf Prof. Fuhlrott und seinen Beitrag zur Entdeckung des Neandertalers hinweist, wieder hergerichtet werden. „Die ist in einem sehr schlechten Zustand“, meint der Baas der Jonges. Einige alte Grabsteine vom früheren Friedhof im Bereich Kreuzstraße/Hochdahler Straße hätten die Jonges ebenfalls retten können, berichtet Niek.

„Ich bin zu den Jonges gekommen, weil da was passiert. Da kann man die Schüppe in die Hand nehmen und selbst mit aufbauen“, betont Alfred Niek. Leider sei der Verein zurzeit etwas überaltert, räumt er ein.

Um mehr Nachwuchs zu bekommen wurde inzwischen die Satzung geändert und das Eintrittsalter auf 14 Jahre gesenkt. Allerdings werden weiterhin nur männliche Jugendliche und Männer aufgenommen – schließlich heißt der Verein ja Ercroder Jonges. Bei den Veranstaltungen sind die Frauen natürlich mit von der Partie. „Sie stehen hinter uns, ermutigen uns, weiterzumachen“, aber Mitglied werden können sie nicht. Neue Interessenten müssen auch nicht mehr zehn Jahre in der Stadt wohnen, um beitreten zu können, das geht nun sofort, wenn sie in Erkrath leben.

(RP)
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