Wülfrath Tipps für Auslandsschuljahr

Wülfrath · Christiane Fornefeld informiert über die Schüleraustausch-Organisation International Experience. Melissa Eimer berichtet aus ihrer Zeit in den USA: Eine tolle Erfahrung. Ich bin freier und selbstbewusster geworden.

Gymnasiallehrerin Christiane Fornefeld, nebenamtlich seit elf Jahren im internationalen Schüleraustausch tätig, informierte in der VHS über das Auslandsschuljahr für Schüler im Alter von 14-18 Jahre. "So ein Jahr ist unendlich wertvoll. Es erweitert den Horizont, hilft, sich in einer Fremdsprache Zuhause zu fühlen, macht selbstständiger und selbstbewusster", betonte die Vertreterin von "international Experience" (iE) in Wülfrath. Damit aus dem Traum vom Leben im Ausland kein Albtraum wird, sei gute Vorbereitung wichtig.

Planung früh beginnen

Laut Fornefeld ist es am besten, ein Jahr vorher mit der Planung zu beginnen, sich mental und schulisch darauf einzustellen. Das gelte besonders jetzt bei G 8 (Abitur nach acht Jahren), wo Schüler in Klasse 10 statt vorher in 11 ein Auslandsjahr machten und entsprechend jünger wären. "Schüler fangen leider frühestens in der 9 an, darüber nachzudenken." Sie wertete das auch als Grund für die trotz weitreichender Ankündigung spärlich besuchte Veranstaltung. "Ich hoffe, dass sich das ändernd wird, wenn die, die jetzt fahren, zurückkommen", so Fornefeld. Im Augenblick spüre man den Rückgang der Anmeldungen. Bei ihr habe sich die Zahl halbiert. Eltern seien noch besorgter. Die meisten der sieben Schüler, die über Fornefeld/ international Experience in Kürze zum Auslandsjahr aufbrechen, gehen in die USA. "Damit können sie am meisten anfangen. Es ist auch günstiger als Australien, da kein Schulgeld und kein Geld für Gasteltern anfallen", sagte Christiane Fornefeld. IE würde im Übrigen in den USA Familien und Schulen selbst vermitteln, ohne "USA-Partner, die manchmal überfordert sind."

Ein Gast in der Info-Veranstaltung berichtete aus Erfahrung. Melissa Eimer (18), Gesamtschule Ronsdorf, war mit "iE" August 2009 bis Juni 2010 in Woodbridge/ Washington DC. "Eine tolle Erfahrung. Ich bin freier, selbstbewusster geworden." Als Einzelkind musste sie sich nur umstellen, plötzlich drei Geschwister zu haben. Sie besuchte erfolgreich ganztags die Highschool. Da herrsche ein ganz anderer "Spirit", ein besserer Zusammenhalt als hier auf Schulen, sagte sie. Mit ihrer "Familie", zu der sie weiter Kontakt pflegt, reiste sie nach Alaska, Chicago, New York, Vermont. Wieder in Deutschland, hat sie Klasse 11 übersprungen und nimmt am Englisch LK teil. "Ganz easy, ich übersetze nicht. Ich denke in Englisch". Sie habe viel Spaß in den USA gehabt und könne ein Jahr dort nur empfehlen, resümierte sie. "Ob ich da leben möchte, weiß ich nicht."

(rmg)
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