Erkrath Verwaltung will Kampfhunde-Steuer nicht erhöhen

Erkrath · Pitbulls und Mastinos fallen in Erkrath nur sehr selten aus der Rolle. Mehr Ärger machen die Beißer anderer Rassen.

Zehn Erkrather werden im Schnitt pro Jahr von Hunden gebissen. Von Terriern, Dackeln, Mischlingen, größeren und kleinen Vierbeinern — von Kampfhunden nur sehr selten. Überhaupt fiel unter 60 so genannten Listen- oder Anlagehunden — das sind Pitbulls, Mastinos, Staffordshire-Terrier oder Dobermänner — bisher nur einer unangenehm auf. "Deshalb können wir als Verwaltung den Vorstoß der Politiker, die Steuer für diese Tiere auf 1000 Euro zu erhöhen, nicht nachvollziehen", sagt Bürgermeister Arno Werner.

Der Rat hat die Verwaltung beauftragt, eine neue Satzung vorzubereiten, die eine Besteuerung für neu angeschaffte Tiere erlaubt, die zehnmal so hoch ist wie heute. Bisher bezahlten Kampfhunde-Besitzer den gleichen Steuersatz wie Besitzer von Pinschern und Yorkshires. "Den meisten Ärger und die meiste Arbeit machen uns die beißenden Hunde anderer Rassen", sagt Werner. Hat so ein Möppi mal einen Jogger ins Bein geschnappt oder hat ein größeres Exemplar ein kleines Kind angesprungen und verletzt, löst das außer einer Anzeige bei der Polizei einen Rattenschwanz an Arbeit für die Verwaltung aus.

Da gibt es Auflagen wie Wesenstest oder Maulkorb, eventuell eine Vorführung beim Amtsveterinär, der auch einen kleineren Hund als gefährlich einstufen kann, wenn der öfter kräftig zugebissen hat. "All diese Schritte müssen vom Ordnungsamt eingeleitet und ihre Einhaltung überprüft werden", sagt Werner. "Zudem gehen wir davon aus, dass kaum jemand, der sich einen neuen Kampfhund anschafft, den bei solch einer hohen Abgabe anmeldet", sagt Werner. "Das kriegen wir nur durch Zufall raus.

" In der Tat gibt es in Erkrath zurzeit keine Hundezählungen. "Die letzte gab es vor drei Jahren", sagt Jochen Worbs, Leiter des Ordnungsamtes. Auch der Tierschutzverein hält die Mehrheitsmeinung des Rates für unüberlegt: "Seit der unqualifizierten Erstellung der Liste der Anlagehunde sind die Diskussionen bis heute nicht abgeklungen. Jedes Bundesland hat seine eigenen Vorstellungen von gefährlichen Hunden, und die Stadt Erkrath sollte sich nicht durch eine Einführung der besonderen Besteuerung in diesen Reigen einfügen.

" Die Besitzer von "Anlagehunden" seien bereits weitgehend durch das Landeshundegesetz reglementiert.

(RP/rl)
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