Heiligenhaus A44 brennt Firmen auf den Nägeln

Heiligenhaus · Oliver Neuhoff von der IHK Düsseldorf stellte gestern Abend im Wirtschaftsförderungsausschuss die Unternehmerbefragung zur Verkehrssituation vor. Im Sommer waren 350 Unternehmen dazu angeschrieben worden.

 Für die Wirtschaft in der Region ist der Lückenschluss der A44 (hier Brückenbau Ganslandsiepen) die wesentlichste Entwicklung. Er soll mit Nachdruck verfolgt werden.

Für die Wirtschaft in der Region ist der Lückenschluss der A44 (hier Brückenbau Ganslandsiepen) die wesentlichste Entwicklung. Er soll mit Nachdruck verfolgt werden.

Foto: Achim Blazy

"Heiligenhaus verfügt über eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Das größte Problem für die regionale Wirtschaft ist das noch fehlende Autobahnteilstück zwischen Ratingen Ost und Velbert." So lautete die Essenz der IHK-Verkehrsanalyse, für die im Sommer 350 Unternehmen im Stadtgebiet befragt wurden.

Dr. Oliver Neuhoff erläuterte die Ergebnisse gestern Abend während des Ausschusses für Wirtschaftsförderung. 85 Prozent der Unternehmen gaben an, dass der Lückenschluss der A44 für sie "wichtig" oder sogar "sehr wichtig" ist. Ansonsten fühle sich die Wirtschaft in Heiligenhaus über andere Verkehrsträger gut angebunden. Das gelte für den öffentlichen Nahverkehr, Fuß-, Rad- und Straßenverkehr ebenso wie für das Luftverkehrsangebot. Insgesamt vergibt die Wirtschaft für die Verkehrsanbindung von Heiligenhaus die Schulnote 3,2.

"Die grundsätzliche Aussage muss aber differenziert werden: Individuelle Stärken und Schwächen der Verkehrsinfrastruktur werden bei dieser grundsätzlichen Schulbenotung zum Beispiel nicht berücksichtigt." So sind mit dem kommunalen Straßennetz 59 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden, bei der regionalen Straßenverkehrserschließung sind es aber nur noch 43 Prozent — bei 64 Prozent, die sie als wichtig oder sehr wichtig ansehen.

Verbesserungswürdig seien das Angebot an Ladezonen und die Parksituation in der Innenstadt. "Hier spielte sicher die Baustellensituation in der Innenstadt während der Befragung eine Rolle. Allerdings sollte die Stadt darauf achten, dass während, vor allem aber auch nach dem Umbau der Hauptstraße genügend Parkplätze und ausreichend Ladezonen zur Verfügung stehen", regt Neuhoff an.

Rund 79 Prozent der Unternehmen hatten angegeben, mehr Parkplätze in der Innenstadt seien "wichtig" oder "sehr wichtig". Bei isolierter Betrachtung der Unternehmen mit Sitz im Stadtzentrum steigt die Bedeutung sogar auf 87 Prozent an.

Noch keine besondere Rolle spielt in Heiligenhaus das "Betriebliche Mobilitätsmanagement". Darunter werden Konzepte verstanden, die Mobilität sichern, zugleich aber bestehenden Autoverkehr verringern. Gerade mal fünf Prozent gaben an, derartige Konzepte zu haben, vier Prozent planen die Einführung von betrieblichem Mobilitätsmanagement. Mit sechs Nennungen liegt die Förderung des Radverkehrs dabei ganz vorne.

Dr. Oliver Neuhoff kommt zu dem Schluss, dass die Bewertung "Verkehr in Heiligenhaus" mit drei minus auf der Schulnotenskala insgesamt kritisch ausfällt. "Ausschlaggebend hierfür ist die noch fehlende direkte Autobahnanbindung."

Darum empfiehlt die IHK den Lückenschluss der A44 zwischen Ratingen und Velbert dringend voranzutreiben. Bezogen auf die Hauptstraße mahnt die Kammer, Wünsche der Wirtschaft bei den weiteren Planungen zu berücksichtigen. Dies beträfe den Parkraum, Lade- und Lieferzonen und die Erhöhung des öffentlichen Personennahverkehrs inklusive eines angemessenen Wetterschutzes. Hinsichtlich des betrieblichen Mobilitätsmanagements wird mehr Werbung angeregt.

Da viele der Befragten angaben, der motorisierte Individualverkehr sei für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten immer wichtiger, empfiehlt die IHK einen verbesserten Unterhalt des Straßennetzes. "Dazu gehört auch eine bessere Information bei geplanten Baumaßnahmen", sagt Neuhoff.

(stemu)
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