Hösel Bahnhofstraße soll ausgebaut werden

Hösel · Die CDU will den lange geplanten Ausbau der maroden Bahnhofstraße auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses Hösel/Eggerscheidt setzen lassen.

Die gröbsten Frostlöcher sind soeben gestopft, doch eine Fahrt über die Bahnhofstraße bleibt weiterhin ein kleines Abenteuer und eine Belastung fürs Fahrwerk. Wie berichtet, waren die Planungen der Stadtverwaltung im Jahre 2011 vom Bezirksausschuss gestoppt worden: Einige Bäume sollten dem Ausbau zum Opfer fallen, der Radweg sollte auf die Fahrbahn verlegt und nur mit Farbstreifen getrennt werden. Bekanntlich gibt es entlang der Bahnhofstraße im unteren Teil einen separaten Radweg auf einem Teil der ehemaligen Bahntrasse. Im Juli 2011 beauftragte die Politik die Verwaltung, die Pläne komplett neu zu überarbeiten. Seitdem tat sich nicht mehr viel.

Immerhin: Die Baukosten in Höhe von rund 495 000 Euro seien bereits im vergangenen Jahr etatisiert worden, so Stefan Heins, CDU-Ratsherr aus Hösel. "Das Geld ist also da, es kann losgehen." Heins hofft auf einen Baubeginn noch in diesem Jahr: "Da muss dringend etwas gemacht werden." Gespannt sei man nun auf die neuen Pläne, die Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt vorlegen wolle.

Die alten Knackpunkte werden auch die neuen sein. Beim Thema Baumfällung hofft die CDU auf einen Kompromiss: "Man muss nicht pauschal alles weghauen." Es gebe allerdings mittlerweile wohl ein Gutachten vom Grünflächenamt: "Einige der Bäume haben offenbar ohnehin ihr Lebensalter erreicht." Sie stammten aus den frühen 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Für eine Verlegung des sicheren Radweges auf die Straße konnte sich niemand so recht erwärmen. Der jetzige separate Radweg führt ab S-Bahnhofes etwa bis zur Kohlstraße. Es ist die ehemalige Eisenbahntrasse des "Feurigen Elias", der von 1899 bis 1923 Heiligenhaus und Hösel miteinander verband. Die Strecke führte auch über die heutige Wolf-von-Niebelschütz-Promenade. Für die Verlegung von Radwegen auf die Straße gibt es aus Sicht von Verkehrsexperten gute Gründe: An Einmündungen seien Radler gefährdet, weil Autofahrer sie oft nicht im Blick haben. Das sieht auch Heins so: Er denkt vor allem an die Biker, die mit hohem Tempo vom Berg kommen. Damit rechneten Autofahrer nicht immer. Solche Einmündungen könne man aber zum Beispiel mit Fahrbahnmarkierungen entsprechend entschärfen, schlug er vor. "Wir wollen auf jeden Fall den Radweg erhalten", so Heins. Ansonsten sei die Markierung auf der Fahrbahn die einzige Alternative. Das sieht auch der Fahrradbeauftragte Carsten Knoch so: Zwischen Hugo-Henkel-Straße und Kreisverkehr stellt er sich Schutzstreifen auf der Fahrbahn vor. Die Überleitung für Radfahrer, die den Fuß- und Radweg benutzen, erfolgt im Bereich der signalisierten Einmündung Hugo-Henkel-Straße/Kohlstraße. Das sah die alte Planung vor: Der Schutzstreifen beginnt beziehungsweise endet etwa zehn Meter vor dem Kreisverkehr. Die Schutzstreifen haben in der Regel eine Breite von 1,50 Meter und dürfen von Kraftfahrzeugen bei Bedarf überfahren werden, wenn eine Gefährdung von Radfahrern dabei ausgeschlossen ist. Die Restfahrbahnbreite beträgt fünf Meter.

Eigentlich sollte die stark befahrene Bundesstraße (B 227) gleich nach Ende der Brückenbauarbeiten in Angriff genommen werden. Der untere Bereich muss ausgekoffert werden, auf dem Rest der Straße reicht eine Deckensanierung.

Auch Flüsterasphalt, wie von der CDU favorisiert, war bereits im Gespräch. Die CDU hatte mal die "Verschwenkung" in den Wald vorgeschlagen, die FDP eine Höherlegung und die SPD die Unterschutzstellung als Bodendenkmal — alles, um die Bäume zu retten.

(RP/ac)
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