Ratingen Bauer will ganz Ratingen vermarkten

Ratingen · Nina Bauer (29) ist die neue Geschäftsführerin der Ratingen Marketing GmbH (RMG). Sie will alle Stadtteile in ihre Arbeit einbinden. Ob es noch einmal eine große Innenstadt-Party geben wird, ließ die Diplom-Kauffrau offen.

 Nina Bauer ist seit wenigen Wochen die neue RMG-Geschäftsführerin. Sie setzt nicht nur auf einzelne Veranstaltungen. Alle Stadtteile müssen ins Marketing-Boot geholt werden, fordert die Diplom-Kauffrau.

Nina Bauer ist seit wenigen Wochen die neue RMG-Geschäftsführerin. Sie setzt nicht nur auf einzelne Veranstaltungen. Alle Stadtteile müssen ins Marketing-Boot geholt werden, fordert die Diplom-Kauffrau.

Foto: Achim Blazy

Noch liegen ihre strategischen Pläne unter Verschluss. Doch schon jetzt ist klar: Nina Bauer, die neue Geschäftsführerin der Ratingen Marketing GmbH (RMG), will sich bei ihrer Arbeit für die Stadt nicht nur auf die City konzentrieren. Der Kurs ist klar: Bauer, die einst im Nato-Hauptquartier in Belgien arbeitete und zu den jüngsten Offizierinnen der Bundeswehr gehörte, hat alle Stadtteile im Blick — wohl wissend, dass zum Beispiel Lintorf ein anderes Innenleben hat als Hösel. Jeder Stadtteil verfügt über ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein.

Bei einem Vorgespräch zum verkaufsoffenen Sonntag am dritten Advent war sie bereits dabei. Dass Stadtteile wie Ratingen West, Lintorf und Mitte an diesem Tag an einem Strang ziehen, sei ein wichtiger Schritt auf dem hart umkämpften Kundenmarkt. Ratingen mit seiner "Sandwich-Lage" zwischen den Zentren Köln, Düsseldorf und Essen habe es nicht leicht.

Die Stadt habe aber gute Chancen, sich besser und prägnanter zu positionieren, befand die Diplom-Kauffrau, die bei der Bundeswehr ihren Mann kennengelernt hat und der Liebe wegen nach Nürnberg gegangen ist. Dort kümmerte sie sich um Marketing und Tourismus — und zwar für den Verein "Erlebnis Nürnberg". Dabei handelt es sich um eine Organisation, die die Vermarktung der Franken-Metropole forcieren soll.

Mitte November tagt der RMG-Aufsichtsrat: Dann will die 29-Jährige ihre Pläne vorstellen. Dass in den vergangenen Jahren das Ratingen-Festival die Massen begeisterte, hat sie zur Kenntnis genommen. Ob es ein Ereignis dieser Art erneut geben wird, ließ sie allerdings offen.

Sicherlich werde man unterschiedlichen Veranstaltungen anbieten, aber Werbung für die Stadt bestehe eben nicht nur aus Event-Marketing, betont Bauer, die sich aus der Vorgeschichte rund um den geschassten RMG-Geschäftsführer Frank Rehmann heraushalten will. Der RMG-Etat war vor allem durch das Ratingen-Festival, das einen stattlichen fünfstelligen Betrag absorbierte, in eine erhebliche Schieflage geraten. Die Folge: Experten aus der Verwaltung schauten auf die Finanzen. Martin Gentzsch, der Kämmerer, fungiert als Controller.

Bauer ist froh, dass es diese Konstellation gibt. "Ich muss mich erst in die Planungen und den Etat der RMG einarbeiten", erklärt die gebürtige Duisburgerin, die gern ins Rheinland zurückgekehrt ist, weil die "Menschen hier sehr offen sind". Das Bamberger Modell, das eine Art Gutschein-System für den vergünstigten Einkauf bietet, könnte sie sich auch in Ratingen vorstellen. Jetzt gehe es aber erst einmal darum, in der Stadt Fuß zu fassen. "Ich bin mit offenen Armen empfangen worden", sagt sie. Fehlt nur noch der Ehemann, der in Roth stationiert ist und wegen der Reformpläne der Bundeswehr nach Köln versetzt werden soll.

(RP)
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