Heiligenhaus Bilder aus dem Unterricht

Heiligenhaus · Oberstufenschüler der Gesamtschule stellen derzeit Arbeiten aus dem Kunstunterricht im Lesecafé der Stadtbücherei aus. Am Samstag eröffneten sie die Ausstellung "Querbeet" zum Thema "Natur und Mensch".

Die Ausstellung ist eine liebgewonnene Tradition. Ende letzten Jahres haben die Schüler aus Grund- und Leistungskursen der Jahrgangsstufen 11 bis 13 begonnen, ihre Kunstwerke zu gestalten. Dabei haben sie nicht nur selbst gemalt — von der Bearbeitung der Grundplatte bis hin zur Gestaltung eines Rahmens haben sie ihre Werke selbst geschaffen, jeweils zu zweit. "Es war schon manchmal nicht leicht, zwei Meinungen unter einen Hut zu bekommen", erzählt Schülerin Frederike Linden. Gemeinsam mit Freundin Nathalie Verhoeven hat sie an dem großformatigen herbstlichen Bild gearbeitet. Vorbild war ein Foto.

Ob die Schülerinnen des Kunst-Leistungskurses manchmal auch an ihrer Aufgabe gezweifelt haben? "Manchmal schon", geben die beiden zu, vor allem der Weg, der auf dem Bild zu sehen sei, habe es in sich gehabt. "Da mussten wir viel übermalen, damit er gut aussieht und auch perspektivisch passt." Genau dann komme der Pädagoge ins Spiel, meint Kunstlehrerin Stephanie Werner. "Die Schüler glauben gerne, sie seien fertig mit ihrem Bild. Dann ist es schon eine Kunst, sie zu motivieren, noch mal an das Bild ranzugehen und Sachen zu übermalen, die sie noch besser machen können und die Möglichkeiten der Farbgebung noch mal auszutesten."

Gemalt wurden perspektivische Landschaften mit Acrylfarben. Vorbilder waren Paul Cézanne oder Caspar David Friedrich. Es wird aber auch Fotokunst ausgestellt, orientiert an Fotokünstlerin Cindy Sherman. Es geht querbeet durch die Themen des Zentralabiturs. Zu jedem Bild, ob Malerei oder Foto, haben die Schüler jeweils ein passendes Gedicht ausgewählt, Gedichte von bekannten und unbekannteren Autoren. Eines der jungen Künstlerduos hat sich dabei die Unterstützung einer Freundin geholt, die ein Gedicht zu deren Werk geschrieben hat.

Frederike und Nathalie haben sich das Gedicht "Herbsttag" ausgesucht. "Die Stimmung in unserem Bild ist spätsommerlich, fast schon herbstlich, die Luft ist klar", beschreiben sie ihr Bild. Das findet sich in der Textauswahl wieder. "Es geht um die Verbindung von bildender Kunst und Literatur", sagt Kunst- und Deutschlehrerin Werner. Zu den kleineren Werken haben die Schüler sogenannte "Elfchen" getextet, kleine Gedichte bestehend aus elf Wörtern. Der Kunstunterricht hat in der Gesamtschule einen hohen Stellenwert. Die theoretischen Grundlagen erhalten die Schüler seit der achten Klasse, dieses Wissen wird dann stetig erweitert.

(sade)
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