Heiligenhaus Brücken-Pioniere

Düsseldorf · Im Frühjahr nächsten Jahres soll der Alleenradweg komplett fertig sein. Die Renovierung der denkmalgeschützten Brücke Ruhrstraße Nord ist nun in Angriff genommen. Sie führt nach Kettwig.

Es ist eine der eindrucksvollsten Brücken, die auf Heiligenhauser Gebiet zu finden ist – die ehemalige Eisenbahnbrücke an der Ruhrstraße Nord. Züge fahren dort allerdings schon seit den 60er Jahren nicht mehr. Aber eine neue Aufgabe für das 1915 erbaute Viadukt an der Stadtgrenze nach Essen wartet schon, es wird Teil des Alleenradwegs. Der soll die Städte Heiligenhaus, Velbert, Wülfrath und Essen stärker an bereits existierende Radnetze im Ruhrgebiet anbinden.

Bevor allerdings Fußgänger und Radfahrer offiziell auf die Brücke dürfen, muss sie erst mal saniert werden. Wie sein Nachbar, die bereits sanierte und freigegebene Brücke an der Ruhrstraße Süd, ist das Bauwerk denkmalgeschützt. Bürgermeister, Ratsmitglieder und Verantwortliche begutachteten bei einer Besichtigung gestern das Projekt. Nach umfassenden Fällarbeiten ist die Trasse für die Bauarbeiten freigelegt. "Zuerst mussten wir das Entwässerungssystem verbessern, um ein dauerhaft dichtes Mauerwerk zu erhalten", berichtete Fachbereichsleiter Straßenbau, Michael Krahl. Das Regenwasser wird nun in die nahen Bäche geleitet. Bald schon soll auch der Schotter auf der Brücke, einer Asphaltierung weichen. Auch das Geländer wird aufgrund Denkmalschutzbestimmungen beibehalten, aber zusätzlich "gesichert".

Man achtet dabei auf einen einheitlichen Standard entlang der Trasse. 350 000 Euro wird die Renovierung der Brücke mit dem leichten Bogen kosten. 75 Prozent vom Land gefördert. "Die Idee und vor allem die Umsetzung dieses Alleenradwegs war und ist mit vielen Widerständen verbunden", erklärt Bürgermeister Dr. Jan Heinisch, aber er ist sich sicher: "Der Alleenradweg wird nicht nur Heiligenhaus zu ganz neuer Blüte verhelfen." 2005 übernahmen die Stadt die Brücken entlang der alten Bahntrasse. Daraufhin wurde die Idee zu dem "unglaublichen Projekt", so Heinisch, geboren. Die Stadt Heiligenhaus ist dabei federführend "Durch die Nähe zum Ruhrgebiet und der Ruhr ergibt das auch ganz neue touristische Möglichkeiten", pflichtet ihm der technische Beigeordnete Harald Flügge bei. Aber nicht nur das, denn: "Der Alleenradweg zieht sich in unmittelbarer Nähe vieler Schulen durch die Stadt", berichtet Krahl. Statt Kohlenzüge, sind ab September auf dem Alleenradweg Fußgänger, Inlineskater und Radfahrer zu finden. "Wir wissen, wie sehnlich die Leute darauf warten, endlich den Weg auszutesten", sagte Landschaftsarchitekt Daniel Alheid. Das kann Jörg Brinkmann (ADFC Essen) bestätigen: "Wenn der Alleenradweg fertig ist, werden wir hier bequem und ohne Autos im Nacken durch die Natur nach Heiligenhaus radeln können. Und bei der tollen Aussicht auf der Brücke, werde ich da nicht der Einzige sein."

(RP)
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