Heiligenhaus Einkaufspassagen suchen neue Mieter

Heiligenhaus · Während die Hauptstraße sich für den Umbau rüstet, gibt es Perspektiven für Ludgerus-Galerie und Rathaus-Center.

 Die Ludgerus-Galerie zwischen Rheinland- und Hauptstraße gehört in ihrer bisherigen Form auch der Vergangenheit an.

Die Ludgerus-Galerie zwischen Rheinland- und Hauptstraße gehört in ihrer bisherigen Form auch der Vergangenheit an.

Foto: A. Blazy

Während sich die Händler entlang der Hauptstraße ein paar Sorgen machen ob der nun langen Sperrung "ihrer" Straße, scheint sich in Richtung Westen etwas zu bewegen: Es gibt Perspektiven für die ehemalige Ludgerus-Galerie. Auch die Bemühungen des Insolvenz-Verwalters für das Rathaus-Center sieht Wirtschaftsförderer Peter Parnow positiv.

 Die städtischen Wirtschaftsförderer wollen im Rathaus-Center einen Neustart ermöglichen.

Die städtischen Wirtschaftsförderer wollen im Rathaus-Center einen Neustart ermöglichen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

"Wir stehen in einem engen Kontakt zum Insolvenzverwalter der Frankfurter Hypothekenbank", sagt Parnow. Dort ist der Eigentümer des Rathaus-Centers verschuldet. "Es wird nicht nur versucht, neue Mieter zu finden, sondern auch das Gesamtkonzept des Komplexes wird überdacht." Zu kleinteilig seien die Ladenlokale, das hatte man schon vor einigen Jahren festgestellt.

Der niederländische Eigentümer "Schild Holland Fonds" sei aber in der Überarbeitung nicht vorangekommen. "Der Umzug des SB-Bäckers ist schon eine Konsequenz aus den aktuellen Bemühungen", weiß Peter Parnow. Der zog zwar nur von der linken Seite des Centers auf die rechte, hat nun aber deutlich mehr Platz und konnte sogar ein paar Sitzplätze einrichten.

Die Ludgerus-Galerie zwischen Rheinland- und Hauptstraße gehört in ihrer bisherigen Form auch der Vergangenheit an. Der Name über dem zur Hauptstraße gelegenen Eingang ist schon seit einigen Monaten verschwunden, immerhin ist durch den Einzug des Discounters im Untergeschoss wieder Leben zurückgekehrt in den Komplex. "Von dem bisherigen Namen werden wir uns auf jeden Fall trennen", sagt Gunter Schiborr, der bei SL Immobilien in Essen für das Objekt zuständig ist. "Wir haben bereits ein neues Konzept für eine Passage, derzeit aber auch noch eine andere Option offen." Es gibt einen Interessenten, der die komplette obere Etage pachten könnte. Etwa im Juli könnte es zu einem Abschluss kommen, über den potenziellen Pächter selbst konnte Schiborr sich noch nicht äußern. Nur soviel: Kommt es zum Abschluss eines Mietvertrages, sind noch umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen fällig. Dann nämlich würden die bisher zehn Ladenlokale zwischen 50 und 300 Quadratmetern zu einem zusammenhängenden Komplex mit dann 1500 Quadratmetern zusammengefasst.

SL Immobilien ist seit 2010 von der Eigentümerin mit der Vermarktung und Verwaltung des Gewerbeobjektes beauftragt worden. Der erste Coup gelang 201, als mit "netto" ein großer neuer Mieter für die von der Rheinlandstraße aus zugängige untere Etage gefunden wurde. Nach Umbaumaßnahmen und Sanierung des Parkplatzes zog das Unternehmen im vergangenen Jahr vom Basildonplatz in das Objekt.

Wirtschaftsförderer Peter Parnow wünscht sich nur, dass die Bemühungen für die ehemalige Ludgerus-Galerie nicht das Einzelhandelskonzept für die Innenstadt torpedieren. "Die Nutzung durch einen einzelnen Pächter kann eine gute Ergänzung zur Innenstadtperspektive, je nachdem, wer es denn wird", sagt er. "Es sollte kein Konzept sein, dass in Konkurrenz zu den bereits vorhandenen Geschäften oder den im Komplex auf dem Kiekert-Areal geplanten steht." Dazu zählten zum Beispiel Elektronik- oder Sportartikel. "In der Ludgerus-Galerie wurde schon viel ausprobiert und es ist schon viel gescheitert. Mit netto gibt es eine Perspektive und weitere Bemühungen können nur begrüßt werden."

Und die Hauptstraße? Hier werden die Anlieger sich wohl richtig ins Zeug legen müssen, um im nächsten Jahr die Kunden in die Innenstadt zu locken. Der Heiligenhauser an sich hatte sich während des Umbaus Basildonplatz daran gewöhnt, direkt vor der Türe seines Einkaufszieles parken zu können. Dieser Komfort fällt nun weg, es sind ein paar Schritte und zum Teil einige wenige Höhenmeter zu überwinden. Der Kreis aus Einzelhandel, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, IHK und Einzelhandelsverband trifft sich weiter regelmäßig, um gemeinsame Ideen zu entwickeln.

(stemu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort