Kreis Mettmann Erstmalig, aber nicht einmalig

Kreis Mettmann · Das Azubi-Speed-Dating wurde im Kreis Mettmann zum ersten Mal angeboten. In Düsseldorf hatte man bereits im Mai gute Erfahrungen damit gemacht. "Wir hatten dort über 800 junge Menschen zu Besuch, damit rechnen wir hier natürlich nicht", sagt Iris Kremp, Leiterin Ausbildungsstellenvermittlung in der IHK.

"Nach der Veranstaltung bekamen wir durchweg positive Resonanz von den Unternehmen." Das bestätigt auch Olaf Kaufmann, bei der Deutschen Post Ausbildungsleiter für die Region Düsseldorf-Mönchengladbach-Wuppertal. "Wir haben dort rund 30 Gespräche geführt und anschließend acht Plätze konkret vergeben, entweder in der Ausbildung oder in der Einstiegsqualifizierung." Letztere wird zusammen mit der IHK angeboten, ist eine Art längeres Praktikum mit geringerer Vergütung als in der Ausbildung. Dafür gibt es aber bei erfolgreichem Abschluss eine Ausbildungsplatzgarantie. Für die Region sucht Kaufmann 48 "Fachkräfte für Kurier-, Express und Postdienstleistungen", landläufig als Zusteller bekannt. Die seien nicht einfach zu finden. "Was aber wahrscheinlich eher an der großen Anzahl liegt als an mangelnder Attraktivität der Ausbildung", meint er. Denn Bewerbungen gäbe es auch auf den herkömmlichen Wegen einige. Aber eben nicht genug und darum werden auch solche neuen Möglichkeiten der Bewerberakquise wahrgenommen. So viele Gespräche wie in Düsseldorf wurden in Velbert aber nicht geführt. Für eine Ausbildung bei der Post wirbt Kaufmann mit großen Übernahmechancen, guter Vergütung und Aufstiegschancen in den kaufmännischen Bereich. In einem insgesamt schwierigen Markt suchen Marc Brameier und Hans Peter Paschmanns von Toi Toi & Dixie. Für die NRW-Zentrale in Heiligenhaus suchen sie mindestens zwei Berufskraftfahrer zur Ausbildung. Und schon in der Beschreibung wird eines der Probleme deutlich: Zwar ist der Hauptschulabschluss Voraussetzung, doch gleichzeitig muss der Bewerber 18 Jahre alt sein und einen Pkw-Führerschein besitzen. Außerdem hat die gesamte Branche der Spediteure mit Fachkräftemangel zu kämpfen. "Kraftfahrer auszubilden ist eine kostspielige Angelegenheit für die Unternehmen", weiß Paschmanns. "Aber unser Unternehmen wächst stetig, auch dank der zunehmenden Zahl von Veranstaltungen. Darum wollen und müssen wir auch verstärkt ausbilden." Die qualitativen Anforderungen an Kraftfahrer seien heutzutage hoch, dafür biete die moderne Technik aber auch inzwischen deutlich mehr als einfach nur Lkw zu fahren. Das Speed-Dating ist eine neue Möglichkeit, die Brameier und Paschmann gerne ausprobieren, auf Jobbörsen sind sie schon länger präsent. Die Erfahrungen lassen IHK-Mitarbeiterin Iris Kremp keinen Zweifel. Man will weitere Börsen anbieten.

(stemu)
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