Heiligenhaus Fahrrad trifft Auto

Heiligenhaus · In Betrieb genommen wurde die neue Waschstraße an der Westfalenstraße zwar schon mit Eröffnung der Trasse Anfang Juni. Da sie auch für den neuen Radweg eine besondere Bedeutung hat, wurde sie jetzt offiziell eingeweiht.

Treffen im Straßenverkehr Auto- und Radfahrer aufeinander, dann geht das für den Radler oft nicht gut aus. Anders ist das nun in Heiligenhaus: Dort sollen beide aufeinandertreffen und der Fahrradfahrer kann dabei auch noch dem Auto — bildlich gesprochen — auf dem Dach herumzutanzen. Möglich wird das durch die neue Waschstraße an der Westfalenstraße, die zwischen jener und dem Panoramaradweg eine Brücke zu beiden Interessengruppen bildet.

Während die Pkw unten gereinigt werden, können Freizeitfreunde auf der Dachterrasse ein Päuschen einlegen. Heiligenhaus kommt aus den Eröffnungsfeiern noch nicht heraus. Mit Beginn der Sommerferien wurde nach den offiziellen Anlässen für Westfalenstraße und Panoramaradweg nun auch die Waschstraße öffentlich ihrer Bestimmung übergeben.

Die Brückenfunktion zwischen Rad- und Autofahrern bot ausreichend Anlass dazu. Die Gewerbeimmobilie fügt sich konzeptionell ein in die Neugestaltung des Bereiches rund um den alten Güterbahnhof. Weil das Grundstück genau zwischen den Trassen der Entflechtungsstraße und des neuen Radweges liegt und an beide angrenzt, hatten Verwaltung und Politik seinerzeit nach besonderen baulichen Konzepten gefragt.

Marcello Groß und Daniel Mai vom "GKM architektur studio" in Wuppertal hatten damals die beste Idee und bekamen den Zuschlag. So entstand an der Westfalenstraße 10 nicht einfach nur eine Waschstraße. "Die meisten herkömmlichen Gewerbe dieser Art werden mit Blech gebaut, in diesem Fall aber haben wir Stahlbeton verarbeitet", sagt Mai.

Anders wäre die Konstruktion mit Dachterrasse und schwebendem Kubus für ein Bistro wohl auch nicht zu realisieren gewesen. Eine Treppe auf der hinteren Seite des Gebäudes, hin zum Panoramaradweg, lädt Fahrradfreunde zum Hochsteigen und Verweilen ein.

Das kleine Bistro bietet alles für die kleine Pause zwischendurch, die Dachterrasse eröffnet einen fantastischen Blick in die Ferne. Schon der Eröffnungstag für die asphaltierte Strecke zwischen Kettwig und Haan ließ Hoffnung aufkommen, dass sie sich demnächst intensiver Nutzung erfreuen wird. Auch den Autofahrer erwarten einige Besonderheiten in der Waschanlage.

"Wir haben die neueste und modernste Technik der Firma Christ eingebaut", sagt Daniel Mai. Neben der Textilwäsche ist die Poliertuchtrocknung eine Besonderheit. Nach dem Gebläse wird hier mit Tüchern nachpoliert. Ebenfalls vorteilhaft sind die Schwellerwäscher: Die Bürsten sind im unteren Bereich angebracht und reinigen Felgen und Unterkanten des Fahrzeugs effektiver als die in vielen Waschanlagen eingebauten Drehteller.

Ein weiterer Vorteil der neuen Waschstraße ist die Möglichkeit, Fahrzeuge mit Nano-Wachs zu versiegeln. Der Komplex ist zudem mit Boxen aus Beton ausgestattet, in denen man sein Gefährt von Hand waschen und reinigen kann — eventuell lassen sich hier ja auch hin und wieder besonders dreckige Räder putzen.

(stemu)
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