Ratingen Felderhof-Pläne schreiten nun voran

Ratingen · Nach vielen Jahren, zahlreichen Gutachten und zähen Verhandlungen sind die Planungen für das neue Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Spiegelglasfabrik am Felderhof nun einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Der Bezirksausschuss West beschloss jetzt die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans. Allerdings hatten die Politiker zuvor noch einige kritische Fragen, die von Verwaltung und Investor jedoch geklärt werden konnten.

 Auf diesem Areal sollen vor allem Reihenhäuser gebaut werden, Probleme sehen die Politiker zum Beispiel bei der Entsorgung der Altlasten.

Auf diesem Areal sollen vor allem Reihenhäuser gebaut werden, Probleme sehen die Politiker zum Beispiel bei der Entsorgung der Altlasten.

Foto: Achim Blazy

Knapp 270 Wohneinheiten sind auf dem Gelände geplant, die meisten davon als Reihenhäuser. Probleme sehen die Politiker besonders bei der Entsorgung der Altlasten auf dem Gelände, der Abwicklung des zusätzlichen Verkehrs, die Belastungen durch Lärm und Erschütterungen durch den Bahnverkehr. Die Altlasten bestehen aus zwei Schadstofflinsen, die vor dem Bau ausgekoffert werden müssen.

Die Untere Bodenschutzbehörde wird die Entsorgung begleiten und überprüfen, Stadt und Investor werden einen Entsorgungsvertrag schließen, der dem Rat vor dem endgültigen Satzungsbeschluss vorgelegt wird.

Der Verkehr in dem neuen Wohngebiet wird durch eine Hauptachse fließen, von der mehrere Nebenstraßen abgehen. Hauptsorge von Politikern und Anwohnern ist, dass die Kreuzung an der Volkardeyer Straße diesen zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen kann. Dazu wurden Verkehrsgutachten erstellt, die jedoch zu dem Schluss kamen, dass die Kreuzung leistungsfähig genug ist.

Als größtes Problem stellte sich auch dieses Mal die enorme Lärmbelastung durch die Westbahn heraus. Der Investor ist deshalb sowohl zu aktiven als auch passiven Lärmschutzmaßnahmen verpflichtet. Als aktive Maßnahme gilt die Errichtung einer Lärmschutzwand entlang der Bahntrasse mit einer Höhe von sechs Metern. Um eine etwaige Schallreflexion zu verhindern, soll auch auf der anderen Seite der Bahntrasse eine ein Meter hohe Mauer gebaut werden. Damit würde eine rund 160 Meter lange Lücke geschlossen werden.

Als passive Maßnahmen gelten besondere Anforderungen an Schallschutzfenster und Dämmungen. An besonders belasteten Stellen entlang der Bahn dürfen auf der Seite zur Bahn keine Balkone oder Loggien sein, die Aufenthaltsräume müssen Fenster und Belüftungsmöglichkeiten zur anderen Seite haben. Diese Schallschutzmaßnahmen werden bereits im Bebauungsplan festgesetzt. Nicht möglich ist dies jedoch bei möglichen Erschütterungen durch vorbeifahrende Züge. Diese könnten erst beim konkreten Genehmigungsverfahren gefordert werden.

Nicht diskutiert wurde im Bezirksausschuss über die Auswirkungen des Neubaugebiets auf die vorhandene Infrastruktur. Denn durch den Zuzug wird der Bedarf an Plätzen in Schulen und Kindergärten deutlich steigen, der Bau eines neuen Kindergartens notwendig. Die Verhandlungen mit dem Investor zu diesen Punkten laufen noch.

(cebu)
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