Heiligenhaus Hier werden bald 45 Kinder spielen

Heiligenhaus · Die Stadtwerke machen sich für das künftige Außengelände der integrativen Kindertagesstätte in Grün Selbeck stark.

 Bürgermeister Dr. Jan Heinisch, Pro Mobil-Geschäfstführerin Margit Benemann und Stadtwerke-Chef Michael Scheidtmann (v.l.) freuen sich auf den Kindergarten für Grün Selbeck.

Bürgermeister Dr. Jan Heinisch, Pro Mobil-Geschäfstführerin Margit Benemann und Stadtwerke-Chef Michael Scheidtmann (v.l.) freuen sich auf den Kindergarten für Grün Selbeck.

Foto: achim blazy

"Das Geld für die Außenspielgeräte fehlt uns noch", hatte Margit Benemann, Geschäftsführerin von Pro Mobil, im März gesagt. Damals wurde das Projekt eines inklusiven Kindergartens im Neubaugebiet Grün Selbeck vorgestellt. Jetzt freute sie sich, dass die Stadtwerke Heiligenhaus in Person von Geschäftsführer Michael Scheidtmann und Bürgermeister Dr. Jan Heinisch eine Spende von 6000 Euro übergaben. Verwendet wird das anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Stadtwerke bereitgestellte Geld für eine Matschanlage mit Schwengelpumpe. "Das Thema Wasser Marsch passt sehr gut zu den Stadtwerken als Wasserversorger", sagte Heinisch bei der Übergabe. "Darum haben wir uns für genau dieses Spielgerät entschieden."

Bis das installiert ist, wird allerdings noch gut ein halbes Jahr vergehen. Denn noch steht nur das Bauschild in der Rügenstraße. Je nachdem, wie der Winter es zulässt, wird demnächst die Bodenplatte gegossen. Die eigentlichen Häuser werden im Münsterland fertiggestellt. Denn Pro Mobil hat sich beim neuen Kindergarten für Holzbauten entschieden, die nach Möglichkeit die Standards eines Passivhauses erfüllen sollen. "Holz ist ein nachhaltiger Rohstoff, das war uns im architektonischen Konzept wichtig", sagt Benemann. "Außerdem gibt es Studien, die belegen, dass Kindern Holz als Baustoff guttut und sie darin sogar besser lernen können." Nach der Fertigstellung durch die Firma Brüggemann werden die Holzhäuser nach Heiligenhaus transportiert und vor Ort montiert.

Dafür sollen dann noch etwa ein bis zwei Wochen nötig sein. Insofern hofft Benemann, dass es im Bau keine Verzögerungen geben wird. Pädagogisch lehnt sich das Konzept des neuen Kindergartens an das Montessori-Konzept an —eine passende Ergänzung im Heiligenhauser Stadtgebiet zur Montessori-Grundschule an der Hauptstraße. "Außerdem füllen wir in Heiligenhaus die durch die Schließung des heilpädagogischen Kindergartens auftretende Lücke." Denn in Grün Selbeck entsteht ein inklusiver Kindergarten. Ab August 2013 ist Platz für insgesamt drei Gruppen mit zusammen 45 Plätzen. 15 davon sind Kindern mit Behinderungen vorbehalten, außerdem stehen ebenso viele U3-Plätze zur Verfügung. "Der Bedarf ist da", weiß Margit Benemann. "Wir haben schon jetzt Voranmeldungen für 48 Kinder, obwohl das Haus noch gar nicht steht." Wie diese sich auf U3-Bedarf und Behinderte verteilen, konnte die Pro-Mobil-Geschäftsführerin nicht genau sagen. "Definitive Entscheidungen fallen erst Anfang des Jahres, aber wir freuen uns sehr über das große Interesse."

Ein organisatorischer Wermutstropfen wirft einen kleinen Schatten auf das geplante Projekt. Bisher wurden Therapeuten für inklusive Kindertagesstätten voll mitfinanziert. Der Landschaftsverband Rheinland habe aber bereits angekündigt, dass sich das in Zukunft ändern soll. "Dann soll das nur noch in Einzelabrechnung möglich sein, was mit einem erheblichen Verwaltungs-Mehraufwand für uns verbunden ist."

Architektin Bernadette Heiermann hat den Kindergarten als kleines Dorf entwickelt. Vier Häuser, eines für jede der drei Gruppen und eines mit einem großzügigen Gemeinschaftsraum. Die Gruppenhäuser verfügen über eine eigene Terrasse mit Zugang zum Außen-Spielbereich. Im Zentrum der vier Häuser befindet sich ein gemeinsamer Innenhof mit Sandkasten. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro.

(stemu)
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