Ratingen Hommage an Franz Liszt

Ratingen · Bei einem Chorkonzert zum 200. Geburtstag des Komponisten in St. Peter und Paul trafen der Ratinger Kammerchor und Organist Ansgar Wallenhorst auf ein begeistertes Publikum.

In Weimar wurde am Wochenende des ehemaligen großherzoglichen Kapellmeisters gedacht, der dort von 1843 bis 1861 gewirkt hatte — weihevoll und mit Politikerreden. Es geht um Franz Liszt. In Ratingen gab es ein Chorkonzert in St. Peter und Paul, bei dem er anlässlich seines 200. Geburtstags mit eigenen Werken geehrt wurde, mit Stücken aus der Missa pro organo, aus der Missa choralis und aus "Harmonies poétiques et religieuses". Dazu gab es Präludium und Fuge über Bach und ein Introitus für Orgel — insgesamt Stücke aus der Spätzeit des Musikers, mit denen sein Beitrag an der Erneuerung der Musik in der Messe gezeigt werden sollte.

Und die ist weit entfernt von einem der drei Notturnos für Klavier, der meist gespielte "Liebestraum". Er ist als romantischer Gassenhauer sicher für viele Hörer am bekanntesten. Ansgar Wallenhorst, Organist an St. Peter und Paul, sowie der Ratinger Kammerchor unter seinem Leiter Dominikus Burghardt trafen auf ein hocherfreutes Publikum in der Pfarrkirche am Markt. Wie immer, wenn hier Konzerte stattfinden, können die Besucher Besonderes erwarten, wie immer danken sie mit großem Beifall, und wie immer findet dazwischen ein wunderbares Konzert statt.

Immerhin erfährt das Publikum zu Beginn Klärendes zu Musiker und Werk. So auch diesmal. Das ging natürlich in den Kopf. Aber dann, als die mächtige Orgel begann, als der Kammerchor sang — da wurden außer dem Hirn auch Herz und Gemüt angesprochen. Und das macht sicher zum großen Teil den Erfolg der Veranstaltungen in St. Peter und Paul aus. Wenn Jahreszeit und hohe Gotik Füße und Nase kalt werden lassen, sorgen Orgelspiel und Gesang für Wärme.

Mit Burghardt, der seit 20 Jahren auch als Hochschuldozent tätig ist, und dem mehrfach preisgekrönten Ratinger Kammerchor waren Ausführende eingeladen, die Besonderes boten — das Publikum ließ mit Klatschen nicht nach, bis sich auch wirklich alle Mitwirkenden von der Orgelempore hinab bewegt und vorn in der Kirche zum Verbeugen aufgestellt hatten. Natürlich gemeinsam mit Ansgar Wallenhorst. Der Applaus war lang und herzlich und ließ den Wunsch nach weiteren Konzerten vermuten.

Im November geht es, immer mit Wallenhorst, aber auch noch mit anderen Interpreten, Schlag auf Schlag weiter: Außer zwei Stummfilm-Abenden mit Orgel gibt es in der Kirche fünfmal Orgelmusik vom Feinsten, bei Konzerten und in der Messe.

(gaha)
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