Heiligenhaus Kanalbau startet – nach fünf Jahren

Heiligenhaus · Der Abriss-Auftakt im Oktober 2007 ist schon fast vergessen. Jetzt trafen sich Beteiligte, um mit dem Spatenstich die Erschließung des Kiekert-Areals zu beginnen.

 Startschuss für die Erschließungsarbeiten auf dem Kiekert-Areal in Heiligenhaus (von links): Franz Meiers (NRW Urban), Beigeordneter Harald Flügge, Martin Sternberg (Fachhochschule), Gunther Adler (Staatssekretär im NRW-Bauministerium) und Bürgermeister Jan Heinisch beim Spatenstich.

Startschuss für die Erschließungsarbeiten auf dem Kiekert-Areal in Heiligenhaus (von links): Franz Meiers (NRW Urban), Beigeordneter Harald Flügge, Martin Sternberg (Fachhochschule), Gunther Adler (Staatssekretär im NRW-Bauministerium) und Bürgermeister Jan Heinisch beim Spatenstich.

Foto: Achim Blazy

Der Abriss-Auftakt im Oktober 2007 ist schon fast vergessen. Jetzt trafen sich Beteiligte, um mit dem Spatenstich die Erschließung des Kiekert-Areals zu beginnen.

Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und sein Technischer Beigeordneter Harald Flügge können im Rathaus wahrscheinlich bald einen Baumarkt eröffnen. Wie viele Spaten sie inzwischen dort gesammelt haben, bleibt vorerst ihr Geheimnis. Jedenfalls ist gestern ein weiterer hinzugekommen: der vom Spatenstich für die Erschließungsarbeiten (Kanal- und Straßenbau als Voraussetzungen für die Errichtung von Campus und Einkaufszentrum) auf dem ehemaligen Kiekert-Gelände.

Das präsentiert sich derzeit als fünf Hektar große Grube mitten in der Stadt. Auf dem südlichen Teil türmen sich noch die Erdmassen, die aus dem Basildonplatz ausgehoben wurden, im Norden breiten sich terassenähnlich die Ebenen unterschiedlichster Größen aus.

Hier wird jetzt mit Kanalarbeiten begonnen. Dazu wird es für rund zwei Monate zu Teilsperrungen auf der Kettwiger Straße kommen. Der Verkehr aus Richtung Vogelsang hin zur Innenstadt wird über die Straßen Am Zimmeshaus, Nordring und Bahnhofstraße umgeleitet.

"Als wir vor rund fünf Jahren hier versammelt waren, standen die Firmenhallen noch", erinnerte sich Heinisch. "Viele Mitarbeiter waren gekommen, um einen letzten Blick auf ihre ehemaligen Arbeitsplätze zu werfen, ehe die Bagger anrückten." Nun also klafft an prominenter, innenstadtnaher Lage ein großes Loch. Zu zeigen, dass die Investition hier hinein nicht in einem solchen schwarzen verschwunden sind, dafür stand auch dieser gestrige Termin.

"Kräne statt Pläne" warf der Heiligenhauser Bürgermeister als Credo aus. Als Zeichen dafür, dass sich was tut an dieser Stelle. Das betonte auch Gunther Adler, Staatssekretär im NRW-Bauministerium. "Hier zeigt sich, dass es sich lohnt, Projekte gemeinsam anzupacken. Fünf Millionen Euro hat das Land investiert, 1,1 Millionen sind von der Stadt noch mal hinzu gekommen. Das ist eine gehörige Leistung." Adler war der Spatenstich so wichtig, dass "ich entgegen anders lautender Ratschläge meiner Mitarbeiter den Tag habe freischaufeln lassen".

Trotz aller Widrigkeiten habe man es bis hierher geschafft und freue sich gemeinsam auf die zu erwartenden Ergebnisse. "Am Ende ist alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende", zitierte Adler ein indisches Sprichwort. Wohl wissend, dass so manche hohe Erwartung manchmal eben etwas länger benötigt, ehe sie realisiert ist.

Von zeitlichen Verzögerungen weiß Professor Martin Sternberg, Präsident der Hochschule Bochum, durchaus zu berichten. "Vor vier Jahren standen wir schon einmal hier. Seitdem planen wir und nach meinem Empfinden hätte es gerne auch etwas schneller klappen können." Er drückte auch seine Freude darüber aus, dass sich eine ganze Region dafür stark gemacht hat, an genau dieser Stelle in die Zukunft des Standortes und die junger Leute zu investieren.

Bereits vor einigen Jahren sei die Unternehmerschaft auf die Hochschule zugekommen, habe den Willen und die guten Voraussetzungen für einen Hochschulstandort in der Region Velbert/Heiligenhaus bekundet. "Was lange währt wird endlich gut. In Bochum sagt man jetzt Glück auf."

Beim anschließenden Gedankenaustausch im eiskalten Wind ging der heiße Kaffee weg wie warme Semmeln. Fröstelnd wurde über kommende Events am gleichen Ort sinniert: Veröffentlichung von Plänen, Baubeginn, Eröffnungsfeiern und einiges mehr. Einer Idee hingegen hatte Jan Heinisch schon vorher die Grundlage entzogen: "Die Eröffnung eines Kanals werden wir nicht feierlich zelebrieren."

(stemu)
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