Ratingen Kölner Straße später sanieren

Ratingen · Montags-Interview mit Reinhard Krekler, Vorsitzender der Bürgerschaft Breitscheid. Er spricht über die Maßnahmen am Autobahnkreuz Breitscheid und auf der Kölner Straße. Man sei in die Planungen nicht einbezogen worden.

Ausbau des Autobahnkreuzes (AK) Breitscheid und Sanierung der Kölner Straße – wie beurteilen Sie beide Maßnahmen für den Stadtteil?

Krekler Beginnen wir mit dem AK Breitscheid, das zusammen mit dem "Dreieck Breitscheid" (Anschluss der A 524 an die A 52) sowie den Zu-und Ausfahrten an der A 52 für den Stadtteil Breitscheid insgesamt acht Verkehrsströme zu bewältigen hat. Und das bei einem Fahrzeugvolumen von insgesamt 200 000 täglich. Dass es bei dem gegenwärtigen Stand des Ausbaus dieses Knotenpunkts und ständig steigendem Verkehrsaufkommen im Berufsverkehr und bei Unfällen zu langen Staus kommt, ist unvermeidlich. Deswegen ist die geplante Baumaßnahme von Straßen. NRW absolut notwendig und zu begrüßen. Die unvermeidlichen Unannehmlichkeiten während der Bauzeit können durch kluge Planung so gering wie möglich gehalten werden. Die Sanierung der Kölner Straße vom AK Breitscheid bis Kreisel Krummenweg (B227) hat hingegen keine Dringlichkeit. Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist zwar der Auffassung, dass aufgrund von Bodenproben die Notwendigkeit einer Grundsanierung erwiesen sei. Als täglicher Nutzer der Kölner Straße kann ich aber nur feststellen, dass sich die Straße in einem guten Zustand befindet. Bei dieser Sachlage und im Hinblick auf die begonnenen umfangreichen Ausbauarbeiten im AK Breitscheid kann ich nur eine Verschiebung der Sanierung dringend empfehlen. Sollte sich die Fertigstellung der Baumaßnahme im AK Breitscheid durch unvorhergesehene Ereignisse verzögern, wäre beim gleichzeitigen Beginn der Sanierung der Kölner Straße ein absolutes Verkehrschaos mit Stillstand programmiert.

Wurde die Bürgerschaft Breitscheid überhaupt in die Planungen einbezogen?

Krekler Natürlich nicht. Wir sind beim Landesbaubetrieb Straßen. NRW unbekannt. Wir sind durch Meldungen in der Rheinischen Post auf das Thema aufmerksam gemacht worden. Daraufhin haben wir umgehend gehandelt.

Was können Sie als Vorsitzender der Bürgerschaft Breitscheid tun, um die Anwohner auf dieses Bauprojekt vorzubereiten?

Krekler Wir haben uns umgehend mit dem zuständigen Landesbaubetrieb Straßen.NRW in Mönchengladbach und in Wesel in Verbindung gesetzt und um die Vorstellung der Pläne in einer Informationsveranstaltung für unsere Mitglieder und Anwohner in Breitscheid gebeten. Erstaunlicherweise erhielten wir umgehend die Zustimmung zu einem Termin bereits im Dezember 2011. Zu der Informationsveranstaltung haben wir auch die Vertreter der Stadtverwaltung eingeladen. Am 14. Dezember 2011 konnten wir zahlreiche Mitglieder und Gäste im "Roten Turm" (Gemeindezentrum St. Christophorus) begrüßen. Es wurden viele Fragen gestellt und konstruktive Vorschläge gemacht.

Was würden Sie sich von der Stadt und den Landesbetrieben in Sachen Planung künftig wünschen?

Krekler Die Landesbetriebe werden sich bei Baumaßnahmen auf Ratinger Gebiet immer zuerst an die Stadtverwaltung wenden, um zu informieren und eine Abstimmung von Maßnahmen und Terminen herbeizuführen. Insofern wäre es der beste Weg, politische Vertreter betroffener Stadtteile und dort vorhandene gemeinnützige Vereinigungen seitens der Stadtverwaltung in wichtigen Belangen zu informieren. Die Bürgerschaft Breitscheid hat sich immer um eine enge Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Vertretern der Stadtverwaltung bemüht. Diese könnte sicherlich intensiviert werden!

Sie steckten zuletzt selbst am Autobahnkreuz Breitscheid in der Umleitungsfalle. Was haben Sie spontan gedacht?

Krekler Ein starkes Stück, die Auffahrt von der A52 auf die A3 Richtung Köln ohne Ankündigung und Umleitungshinweis einfach zu sperren! Aber ich weiß mir zu helfen, da ich hier zu Hause bin. Aber was tut der eilige Berufstätige aus Mülheim oder Essen, was der Fernfahrer aus Hamburg oder den Niederlanden? Fährt er einfach weiter nach Düsseldorf oder auf die A3 in Richtung Duisburg? Ich weiß es nicht. Ziemlich unfair, lieber Landesbetrieb Straßen.NRW.

Norbert Kleeberg stellte die Fragen.

(RP)
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