Ratingen Man trifft sich bei Tante Emma

Ratingen · Seit fünf Monaten ist das Servicecenter in Isenbügel geöffnet. Rund 150 Stammkunden kommen täglich oder zumindest ein bis zwei Mal die Woche in das kleine Ladenlokal, erzählen die Inhaber Birgit und Johannes Göttlicher.

 Johannes Göttlicher präsentiert die neuen Häkelmützen, die man nach eigenen Wünschen anfertigen lassen kann. Sein Tante-Emma-Lande läuft seit Anfang Juni bestens.

Johannes Göttlicher präsentiert die neuen Häkelmützen, die man nach eigenen Wünschen anfertigen lassen kann. Sein Tante-Emma-Lande läuft seit Anfang Juni bestens.

Foto: Achim Blazy

Isenbügel Als Birgit und Johannes Göttlicher Anfang Juni das "Servicecenter Isenbügel", den ehemaligen Isenbügeler Markt, neu belebten, waren Spannung und Erwartungen im Heiligenhauser Stadtteil groß. Seit Jahresanfang fehlte eine Einkaufsmöglichkeit für die "Dorfgemeinschaft". Das Versprechen damals: Wir werden den Laden unterstützen und hier einkaufen.

"Versprechen gehalten"

Johannes Göttlicher zeigt sich mit den ersten Monaten im Tante-Emma-Laden zufrieden: "Das Versprechen wurde durchaus eingehalten. Es gibt viele Kunden, die tatsächlich zuerst zu uns kommen und dann die Waren, die sie hier nicht bekommen, in den Discountern besorgen." Rund 150 Stammkunden, schätzt er, kommen täglich oder zumindest ein bis zwei Mal die Woche in das kleine Ladenlokal. Aber immer noch sieht er einzelne Stadtteil-Bewohner zum ersten Mal in seinen Räumen.

Das Angebot für den täglichen Bedarf wird stets aktualisiert. "Wir führen viele Gespräche mit unseren Kunden, um herauszubekommen, was gerade benötigt wird", sagt Göttlicher. So sind zum ursprünglichen Sortiment auch Kühlschrank-Waren wie Milch, Käse oder Joghurt hinzu gekommen. Saisonbedingt gibt´s Obst oder zurzeit auch Nüsse zu kaufen. "Wir müssen ständig auch eigene Kreativität zeigen, immer neue Ideen und Sonderaktionen anbieten."

Dazu gehört aktuell, passend zum Herbst und bevorstehenden Winter, ein neues Angebot für Mützen. Die Häkelware "myBoshi" gibt es nicht nur von der Stange, sondern kann nach individuellen Wünschen bestellt werden. Das Konzept stammt von zwei jungen Deutschen, die 2009 nach Japan reisten, um Kindern dort das Skifahren beizubringen. Die Abendstunden vertrieben sie sich mit Handarbeit, nämlich mit Häkeln, und legten damit den Grundstein für ihr Geschäft.

Von Beginn an boten die Göttlicher in ihrem Laden selbstgemacht Marmelade an. Birgit Göttlicher selbst stellt diese her, auch eine Freundin steuert den Brotaufstrich bei. "Zu Beginn waren wir unsicher, ob wir das überhaupt dürfen. Aber inzwischen hat das Gesundheitsamt sein 'OK' gegeben." Lediglich die Zutatenliste und die Haltbarkeit mussten zusätzlich auf den Gläsern aufgebracht werden. Seit sechs Wochen existiert neben dem Lieferservice für Lebensmittel auch einer für Getränke. Schon ab einer Kiste, dann aber mit Zuzahlung, wird der Bedarf zum Kunden gefahren. Insbesondere die Älteren im Stadtteil wissen das sehr zu schätzen.

"Das war ein Versprechen, das wir in den Gesprächen zum Ladenkonzept gemacht haben", sagt Johannes Göttlicher. Auch der hin und wieder angebotene Mittagseintopf freitags oder samstags kommt in Isenbügel gut an. "Diesen Service werden wir aufrecht erhalten. Nicht regelmäßig, aber immer wieder mal." Eine weitere Idee wird aktuell verfolgt: Der Verkauf von Tannenbäumen und Adventsgestecken.

(stemu)
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