Heiligenhaus Neuer Übergang: Insel statt Brücke

Heiligenhaus · Noch ist die Überführung für den Panoramaradweg an der Abtskücher Straße ein Wunsch. Die Stelle ist ein neuralgischer Punkt der neuen Trasse. Eine neue Querungshilfe soll den Weg für Radler und Fußgänger sicherer machen.

Wer auf der Abtskücher Straße nach links in Richtung Velbert abbiegen möchte, der sieht seit Freitag ein kleines, kreisrundes Hindernis auf seiner Spur. Jetzt heißt es, dieses zunächst nach rechts zu umfahren und dann erst auf die Seite der Linksabbieger einzuscheren. Eine andere Gruppe der Verkehrsteilnehmer wird das durch Markierungen und Begrenzungssteine auffällige Rund inmitten der Fahrbahn gerne sehen: Radfahrer und Fußgänger, die auf dem Panoramaradweg Niederbergbahn unterwegs sind.

"Ich war selbst sehr überrascht, wie schnell der Kreis Mettmann hier reagiert hat", sagt Michael Krahl, Leiter des Fachbereichs Straßenbau bei der Stadt Heiligenhaus. "Wir haben uns in der vergangenen Woche zusammengesetzt und überlegt, wie wir die noch etwas unglückliche Lösung des Radweges im Bereich der Abtskücher Straße verbessern können. Da war noch von einer Umsetzung in der darauffolgenden Woche die Rede." Doch die Wetterprognosen fürs Wochenende und erneut zu erwartende Massen veranlassten dazu, das Tempo zu beschleunigen. So entstand am vergangenen Freitag eben jene Mittelinsel, die Radfahrern und Fußgängern fortan als provisorische Querungshilfe dienen wird. "Zumindest so lange, bis die Brücke realisiert ist", sagt Krahl. Bisher wurden die Verkehrsteilnehmer vom Panoramaradweg über die Ampelanlage auf die andere Seite geleitet. "Aber weil dort die Halte- und Wartezone auch begrenzt ist und Radfahrer wie Fußgänger eigenständig nach Überquerungsmöglichkeiten gesucht haben, wollten wir hier schnell eine neue Lösung bieten."

Ein "Beobachtungsraum"

Ohnehin galt dieser Abschnitt der Strecke als "Beobachtungsraum". Natürlich ist der sicherere Weg über die Ampelanlage immer noch eine adäquate Möglichkeit, die trotz der neuen Querungshilfe erhalten bleibt. Autofahrer werden nicht nur durch die auffällige Insel auf den Rad- und Fußverkehr aufmerksam, sondern auch durch ein Hinweisschild 'Radfahrer kreuzt'. Was jetzt noch fehlt, ist nicht mehr als die gegenseitige Rücksicht. Das gilt im Übrigen auch für den gemeinsamen Rad- und Fußweg, als der der namentlich vielleicht etwas verwirrende Panoramaradweg ausgewiesen ist. Entgegen allen Appellen im Vorfeld scheint es mit der Rücksichtnahme allenthalben nicht so weit her.

Da regen sich Fußgänger über zu schnelle Radler auf und Letztere darüber, dass überhaupt jemand per pedes und dann auch noch in tierischer Begleitung auf dieser doch so toll ausgebauten Strecke unterwegs ist. "Mich hat doch kürzlich tatsächlich jemand darauf hingewiesen, dass Radfahrer hier doch Vorrang hätten", sagt Michael Krahl verwundert. "Das ist auf einem wie der Name schon sagt gemeinsamen Rad- und Fußweg natürlich nicht der Fall!" Rücksicht auf den anderen Verkehrsteilnehmer zu nehmen hieße auf der einen Seite, als Radfahrer nicht zu schnell unterwegs zu sein, auf der anderen Seite aber auch, die Hundeleine nicht unbedingt "auf fünf Meter Länge auszufahren". Und mindestens einer von beiden könnte sogar beim Bußgeld den Kürzeren ziehen: Denn Rücksichtslosigkeit kann mit 15 Euro bestraft werden.

(stemu)
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