Ratingen Radschnellweg auf Bahntrasse

Ratingen · Die Landesregierung will in den kommenden Jahren Radschnellwege planen. Die Grünen nahmen eine mögliche Trasse von Düsseldorf über Ratingen nach Duisburg unter die Lupe. Kosten: Etwa eine Million Euro pro Kilometer.

 Entlang der Bahntrasse erkundeten Politiker und Bürger eine mögliche Strecke für den Radschnellweg von Düsseldorf nach Duisburg.

Entlang der Bahntrasse erkundeten Politiker und Bürger eine mögliche Strecke für den Radschnellweg von Düsseldorf nach Duisburg.

Foto: privat

Im nächsten Jahr will die Landesregierung NRW den Planungswettbewerb "Radschnellwege" veranstalten. Diese Autobahn ähnlichen Pisten sollen als Alternative zu Straße und Schiene die Hauptverkehrsachsen zu den Großstädten entlasten. Die Ratinger, Neusser und Düsseldorfer Grünen radelten nun im übertragenen Sinne Hand in Hand, denn schon im nächsten Jahr geht es darum, welche Region als Beste im Rennen ist. Eine erste mögliche Strecke nahmen die Grünen mit interessierten Bürgern unter die Lupe: Sie soll vom S-Bahnhof Wehrhahn durch Ratingen nach Duisburg führen.

Auffahrten schon vorhanden

In Duisburg, so die Ratinger Fraktionschefin Susanne Stocks, könne der Schnellweg an den bereits teilweise bestehenden Radschnellweg Ruhr angeschlossen werden. Bei der Tour indes wurde klar: Besonders auf Ratinger Gebiet müsste die Trasse entlang der Westbahn komplett neu aus dem Boden gestampft werden. Die möglichen "Auffahrten" aus Richtung Innenstadt seien aber bereits vorhanden: Zum Beispiel über Süd-Dakota-Brücke und die Fußgängerbrücke am Stadion könne man fast ausnahmslos über Radwege den künftigen Schnellweg erreichen.

Insgesamt sollen in NRW in den kommenden Jahren fünf Radschnellwege geplant werden. "Diese Chance müssen wir nutzen, um zwischen Düsseldorf und der Region schnelle Radrouten zu entwickeln", fordern die Sprecher und Sprecherinnen der drei Grünen-Ratsfraktionen. "Die Entfernungen zwischen den Städten und die Topografie sind ideal. Mit breiten Radschnellwegen und Vorfahrt für Radler werden wir viele Pendler für das Rad gewinnen können — erst Recht mit Zunahme der Elektrofahrräder", erklärt Norbert Czerwinski, Sprecher der Grünen-Ratsfraktion Düsseldorf. Erwünscht wären auch Luftstationen, Rastplätze, Regendächer und Abstellanlagen. "Jetzt müssen die Städte gemeinsam planen und die besten Routen finden. Wir werden dazu die entsprechenden Anträge stellen, damit die Verwaltungen in einer städteübergreifenden Arbeitsgruppe ein Konzept für Düsseldorfer Regio-Radschnellwege erstellen". Bei einer Demo-Inspektion der vorhandenen Strecken sahen die Bedingungen gar nicht mal so schlecht aus. Doch auf Ratinger Gebiet soll die Trasse entlang der Westbahn führen: Dort gibt es nur teilweise Radwege. Die führe noch durch "Buschglände", sagte Stocks. Die Ratinger Grünen wollen nicht nur auf dem Rad, sondern bei der Antragstellung am Ball bleiben. Mit einer nachträglichen kosmetischen Behandlung der Strecken sei es nicht getan, erklären sie, und Kosten von einer Million Euro pro Kilometer eines neuen Radschnellweges müssten schon veranschlagt werden.

(RP)
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