Ratingen Rheinbahn-Aufsichtsrat setzt auf schnelle U 72

Ratingen · Andreas Hartnigk, Aufsichtsratschef des Verkehrsunternehmens, ist sicher, dass die Ratinger von der Wehrhahnlinie profitieren werden.

 Andreas Hartnigk (48) ist Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn. Beim Neujahrsempfang der CDU Mitte im Bürgerhaus Frankenheim kündigte der Kaufmann und Rechtsanwalt mit Blick auf die neue Wehrhahnlinie besseren Komfort für die Ratinger Fahrgäste an.

Andreas Hartnigk (48) ist Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn. Beim Neujahrsempfang der CDU Mitte im Bürgerhaus Frankenheim kündigte der Kaufmann und Rechtsanwalt mit Blick auf die neue Wehrhahnlinie besseren Komfort für die Ratinger Fahrgäste an.

Foto: Achim Blazy

Mehr Service, mehr Komfort und vor allem Zeitgewinn: Für Andreas Hartnigk, den Aufsichtsratschef der Rheinbahn, ist klar, dass die Ratinger Bürger von der neuen Wehrhahnlinie deutlich profitieren werden. Der stellvertretende Vorsitzende der Düsseldorfer CDU-Fraktion sprach jetzt bei den Kollegen des Ortsverbandes Mitte anlässlich des sehr gut besuchten Neujahrsempfangs im Bürgerhaus Frankenheim. Die Gäste konnten anhand der Ausführungen schnell feststellen, wie wichtig Ratingen für die Rheinbahn, mit 2760 Mitarbeitern das fünftgrößte Verkehrsunternehmen bundesweit, im Laufe der vergangenen Jahre geworden ist.

Der Aufsichtsratschef setzte die Verwaltung mit seinen faktenreichen Erläuterungen unter Druck. Die Wehrhahnlinie liege im Zeitplan, im Jahr 2015 soll in der Landeshauptstadt ein neues Zeitalter der Mobilität anbrechen. Hartnigk geht davon aus, dass der Düsseldorfer Platz, neben dem Ostbahnhof der wichtigste Verkehrsknotenpunkt, zum Start der Wehrhahnlinie umgestaltet sein wird. Es werde ein hochmoderner Platz für Busse und Bahnen entstehen, so Hartnigk.

Für das Jahr 2013 rechnet der 48-jährige Bankkaufmann und selbstständige Rechtsanwalt mit rund 220 Millionen Fahrgästen. Die 712, die dann U 72 heißen wird, gehört zu den zentralen und vor allem zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen in der Region. Der Streckenverlauf sieht so aus: Ratingen Mitte, Oberrath, Wehrhahn, Heinrich-Heine-Allee, Volmerswerth und zurück. Ein Doppelzug der 712 (Silberpfeil) kann 680 Fahrgäste aufnehmen. Der Aufsichtsratschef verspricht sich von der neuen Technik und den besseren Verbindungen mehr Pendler, die auch aus Ratingen kommen, "zum Beispiel Banker, die nicht mehr mit dem Auto anreisen und dann in einer Tiefgarage verschwinden". Diese Kunden sollten Busse und Bahn nutzen, so die Vision des Politikers, dessen Großeltern in Ratingen Ost wohnten.

Dass die Rheinbahn bei den Planungen aufs Tempo drückt, ist für Gerold Fahr, den stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden, kein Wunder. "Das Unternehmen liegt im Zeitplan, nun muss die Stadt Ratingen zu Potte kommen." Dafür soll Geld im Etat bereitgestellt werden, Fahr geht insgesamt von ungefähr zwei Millionen Euro aus. Bürger haben sich bei der Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes, der für viele ein städtebaulicher Schandfleck ist, mit Ideen und Anregungen eingebracht. Fahr meinte am Rande der Veranstaltung, dass die Umgestaltung "zeitlich zu packen ist".

In einem aktuellen Antrag der CDU-Fraktion vom Wochenende wird die Verwaltung gebeten, die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes rechtzeitig vor dem Haupt- und Finanzausschuss im März zu schaffen. Dabei sei die von den Bürgern favorisierte und durch die Politik bestätigte Planvariante der Arbeitsgemeinschaft "wbp Landschaftsarchitekten GmbH/Pbr Eustrup Architekten" einschließlich der erforderlichen Aufbauten (Überdachung, Kiosk, Toilette und Radabstellanlage) der absolute Maßstab. Fahr urteilte: "Der Düsseldorfer Platz ist das eigentliche Ratinger Stadttor."

Laut Christoph Lademann, Leiter der Betriebsplanung der Rheinbahn, investiert das Verkehrsunternehmen rund zehn Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen in Ratingen. Ein aktuelles Problem gibt es allerdings noch: Auf dem Areal des Düsseldorfer Platzes behindere ein kleiner Teil eines Privatgrundstückes die Planungen, meinte Lademann am Randes des Neujahrsempfangs. Bisher zeichne sich in diesem Bereich noch keine Lösung ab. "Wenn wir dieses Stück zur Verfügung hätten, dann könnten wir unsere Wunschlösung realisieren", bekräftige Lademann, Fußgänger bekämen dann mehr Platz.

(RP)
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