Ratingen Saisonstart am Blauen See

Ratingen · Seit dem 1. April stehen die Attraktionen des Ratinger Naherholungsgebietes wieder für die Besucher offen. Die Pächter hoffen auf baldigen Zulauf. Neuer Pächter für die Erlebniswelt, Indianercamp wurde geschlossen.

Noch ist es ruhig rund um den Blauen See. Denn leider spielte das Wetter rund um die Ostertage nicht so mit, wie es für Freiluftaktivitäten eigentlich sein sollte. Zu kalt und zu nass, ist gerade für Familien nicht einladend, Boot zu fahren, im Außengelände Kaffee und Kuchen zu genießen oder durch den Märchenzoo zu spazieren.

Die Pächter warten seit Anfang April trotzdem auf Gäste. Wie Stella Schickerling, die seit fünf Jahren die Boote unterhalb des Café Seeblick vermietet. Es gibt Ruder- und Tretboote. "Im vergangenen Jahr haben wir alle einer kleinen Überholung unterzogen", sagt Schickerling. Weil nach bisherigen Ein- oder Zweijahres-Pachtverträgen nun endlich die Aussicht auf fünf Jahre gestellt ist, will sie bis zum Sommer, pünktlich zur Hauptsaison, noch mal etwas mehr investieren. Ein neuer, bunterer Anstrich soll her und Holzbauteile werden erneuert.

Am anderen Ufer des Sees fällt das Wikingerschiff aus den Pipi-Langstrumpf-Vorführungen der vergangenen beiden Jahre ins Auge. "Das habe ich vor der feierlichen Verbrennung retten können", sagt Stella Schickerling mit einem Lächeln. "Jetzt nutze ich es als Attraktion für Kindergeburtstage." Dann können bis zu zehn Personen zwei Stunden lang auf dem See schippern.

Bei Bedarf kümmert sich Schickerling auch um weitere Aktivitäten wie zum Beispiel eine Schatzsuche. In diesem Jahr zeigt Theater Concept auf der Naturbühne "Die Abenteuer von Pettersson und Findus". Beginnend mit dem Pfingstwochenende werden bis zum 16. September samstags und sonntags jeweils um 15.30 Uhr Vorstellungen angeboten. Im Juli und August können zusätzlich mittwochs bis zu 1200 Personen dem Stück auf den überdachten Sitzplätzen folgen.

Tauchen in alten Stollen

Seit drei Jahren kommen auch Taucher am Blauen See auf ihre Kosten. Direkt neben dem Bootssteg ist die Einstiegsstelle. Für acht Euro pro Tag können Unterwasserfreunde sich dort "austoben". Neben der Tiefe von 15 Metern sind dort besonders die alten Abbaustollen, die heute spannende Unterwasserhöhlen bilden, interessant.

Die größte Höhle erstreckt sich auf eine Länge von über 100 Metern. Außerdem beherbergt das ehemalige Kalksandsteinabbaugebiet noch Reste der damaligen Infrastruktur. So sollen unter Wasser Schienenreste, alte Eisenbahnwaggons und ein Motorrad zu finden sein.

Mit etwas Glück trifft man auch auf eine lebende Attraktion: Ein Wels von rund zwei Metern Länge wurde sogar schon über Wasser gesichtet. Wieder zurück an der Oberfläche lädt das Café Seeblick zum Verweilen ein. Üblicherweise wird dort Kaffee und Kuchen angeboten, bei gutem Wetter wirft Anke Schickerling, Stellas Schwägerin, zusätzlich den Grill an.

Auch sie freut sich schon auf einen längeren Pachtvertrag, der hoffentlich bald unterzeichnet werden kann. "Wir haben schon Renovierungen am Gebäude vorgenommen und müssen noch einige Platten auf der Terrasse austauschen." Auch die Eisenbahn, auf der bis zu neun Kinder gleichzeitig Platz nehmen können, bedarf regelmäßiger Reparaturen.

Derartige Attraktionen und die kostenfreien Kinderspielplätze, die von den Pächtern für dieses Jahr eingerichtet wurden, sind wichtig am Blauen See.

Der bisherige Pächter der Erlebniswelt, Holger Peters, musste sein Geschäft kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Ein neuer Pächter ist aber schon in Sicht und soll in dieser Woche unterschreiben.

Keine Nachfolge hingegen gibt es für das Gelände des geschlossenen Indianercamps.

(stemu)
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