Eishockey Nierhaus schweigt

Eishockey · Die Ice Aliens haben sich zurückgemeldet und wollen um den vierten Platz kämpfen. Aliens-Manager Charly Weise rührt die Werbetrommel. Jörg Nierhaus schottet sich ab und wirkt hilflos.

Die Mannschaft und die sportliche Führung beweisen Kampfgeist. Trainer Larry Suarez war nach dem verdienten 4:2-Sieg in Hamm zufrieden. "Vor allem freut es mich, dass alle drei Blöcke ein Tor geschossen haben", sagte er. Lance Monych (2), Shahab Aminikia und Jan Werner hatten ins Schwarze getroffen. Es war ein ganz starker Auftritt der Aliens, denen mit Konstantin Firsanov und Robby Hein immerhin zwei Leistungsträger bis zum Saisonende ausfallen. "Wir hatten zweimal gegen Hamm verloren und wollten nicht noch ein drittes Mal verlieren", erklärte der Coach, für den die Eisbären das eigentliche Überraschungsteam der Liga sind.

Manager Charly Weise ließ den Blick in die weniger rosige Zukunft schweifen. "Es wäre doch schön, wenn die Fans in Ratingen unsere Leistung honorieren würden", sagt er vor dem Derby gegen die Duisburger Füchse am kommenden Freitag (20 Uhr). "Vielleicht kann von diesem Spiel ein Signal ausgehen: Ratingen will Eishockey. Eine gute Kulisse wäre in unserer Situation jetzt ganz wichtig."

Charly Weise kämpft. Er hat den Kontakt zum Hauptsponsor Eller hergestellt, auch den Kontakt zu Skoda. Der Manager will, dass auch in der kommenden Saison in Ratingen Eishockey gespielt wird — und zwar in der Oberliga. "Wir müssen jetzt alles tun, um die Insolvenz zu vermeiden", sagt er. "Dazu müssen aber alle an einem Strang ziehen: Verwaltungsrat, Sponsoren und Fans." Die Mannschaft erwähnt Weise nicht, sie scheint die Kurve zu kriegen.

Ob der Verwaltungsratsvorsitzende Jörg Nierhaus die Kurve bekommt, bleibt abzuwarten. Gestern gab er sich zugeknöpft. Dabei gibt es so viele Fragen: Wann findet das Gespräch mit Eller statt? Gibt es Gespräche mit weiteren Sponsoren? Gibt es Gespräche mit der Stadt? Werden sich Vorstand und Verwaltungsrat zusammensetzen? Und wann finden die Gespräche statt? "Das sind Internas", meint Jörg Nierhaus. "Die bringen uns nicht weiter." Klingt so, als seien noch keine Termine vereinbart. Die Wechselfrist für Spieler ist bereits verstrichen. Sollte weitere wertvolle Zeit verstreichen, ist der Weg der Aliens vorgezeichnet — in die Insolvenz.

(RP/rl)
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