Eishockey Zum Saisonstart bleibt die Eishalle geschlossen

Ratingen · Morgen wird das Gutachten der Stadt vorgelegt, übermorgen soll es ein Gespräch mit dem Aliens-Vorstand geben.

 Kapitän Jan Philipp Priebsch marschiert voran. Er würde gerne auch in der kommenden Saison für die Aliens spielen und wartet auf die Entscheidung.

Kapitän Jan Philipp Priebsch marschiert voran. Er würde gerne auch in der kommenden Saison für die Aliens spielen und wartet auf die Entscheidung.

Foto: Blazy

Organisatorisch haben die Ice Aliens nach der Schließung der einsturzgefährdeten Eishalle die schwerste Saison ihrer Vereinsgeschichte bewältigt. Sportlich haben sie den Klassenerhalt ind er Eishockey-Oberliga erreicht. Wirtschaftlich befindet sich der Verein zumindest in ruhigerem Gewässer. Doch reichen dem Verein die in dieser Saison erworbenen Meriten, um zu überleben?

Es bleibt ein Drahtseilakt. Denn aus dem Gutachten der Sachverständigen zur Sanierung der Eishalle, das morgen der Stadt vorgelegt wird, steht, dass die komplette Schließung der Eishalle vermieden werden kann, die Kosten nicht so hoch wie befürchtet sind, aber die Arbeiten mindestens bis zum Jahresende dauern werden.

Damit ist klar: Die Aliens werden im September ihren Trainings- und Spielbetrieb in Ratingen nicht aufnehmen können.

Die Alternativen hängen vom Zeitplan der Sanierungsarbeiten ab. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Ratinger Eishalle zum Jahreswechsel wieder genutzt werden kann. Die Aliens würden dann erneut in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Eishockey-Landesverband ein Konzept entwickeln, wie ein Trainings- und Spielbetrieb in der ersten Saisonhälfte erfolgen kann.

Bei den Aliens gibt man sich zurückhaltend. "Es gibt keine Stellungnahme der Stadt", sagt Schwatzmeister Rainer Merkelbach. "Aber die Gerüchteküche kocht natürlich. Klar ist nur eines: Wir können den Spielbetrieb nur aufnehmen, wenn es sich um einen sehr überschaubaren Zeitrahmen handelt, der überbrückt werden muss."

Merkelbach konkretisierte das auch. Maximal zwei bis drei Monate könnten noch einmal überbrückt werden: "Dazu wurde uns von der Brehmstraße und aus Benrath die Bereitschaft signalisiert, noch einmal auszuhelfen, aber nicht länger."

Doch damit wäre es nicht getan. Die Aliens müssten erneut gravierende Einschränkungen auf der Einnahmenseite verkraften. "Uns würden Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen fehlen", erklärt Merkelbach. "Wir können den Sponsoren schlecht sagen, sie sollen für Bandenwerbung zahlen, wenn die Werbung in der Eishalle niemand sehen kann. Unabhängig davon laufen unsere Kosten ab Anfang August."

Die Idee, zu Saisonbeginn möglichst viel auswärts zu spielen und dann in der zweiten Saisonhälfte die Heimspiele auszutragen, verwirft Merkelbach zwar nicht, sieht aber auch hier Probleme: "Dann bräuchten wir erheblich mehr Eiszeiten. Im normalen Umfang wäre das überhaupt nicht möglich."

Und was wäre, wenn die Sanierungsarbeiten erst Anfang nächsten Jahres die Nutzung der Eishalle zuließen? "Dann gute Nacht", antwortet Merkelbach spontan. "Mit diesem Szenario wollen wir uns aber auch gar nicht beschäftigen."

(RP)
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