Brunsbüttel/Ratingen Gas-Unfall löst neue Debatte über Pipeline am Rhein aus

Brunsbüttel/Ratingen · Ein Gas-Unfall bei Bayer in Brunsbüttel hat eine neue Debatte über die gravierenden Gefahren von Kohlenmonoxid (CO) entfacht. Wie die Polizeidirektion Itzehoe gestern bestätigte, war bereits am vergangenen Dienstag bei Reparaturarbeiten CO ausgetreten. Fünf Menschen wurden leicht verletzt. Grund für den Austritt könnte eine Leckage in einem Rohrsystem gewesen sein, so die Polizei. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe aber nicht bestanden, betonte die Werksleitung.

Unterdessen hat Dieter Donner, der Sprecher der Initiativen im Rheinland, die sich gegen die Inbetriebnahme der Röhre aussprechen, erneut auf die Gefahren von CO hingewiesen. Schon der eingeatmete Inhalt eines Schnapsglases reiche aus, um einen Menschen bewusstlos zu machen, betonte Donner. Die Pipeline-Gegner betonen, dass die Bezirksregierung Düsseldorf in den vergangenen Jahren 29 Planänderungsbescheide und -beschlüsse ohne Beteiligung der Bürger erlassen habe.

Erst der letzte Planänderungsantrag aus dem Frühjahr 2012, mit dem Bayer Abweichungen genehmigen lassen wollte, führte dazu, dass die Öffentlichkeit eingebunden wurde: Mehr als 24 000 Personen beteiligten sich. "Dabei zeigt die überwältigende Zahl von Einwendungen der Bürger sowie der betroffenen kreisangehörigen Städte und des Kreises, wie sehr die CO-Pipeline nach wie vor zu Recht in der Kritik steht", betonte Landrat Thomas Hendele. Die Einwendungsfrist ist inzwischen abgelaufen. Nun steht der nicht-öffentliche Erörterungstermin an, bei dem alle Einwendungen zusammen mit den Betroffenen aufgearbeitet werden – und zwar im November in der Essener Grugahalle. Es wurden mehrere Tage dafür eingeplant.

(RP)
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