Region Beerdigung: So entwickelten sich die Kosten

Region · Nach einer Untersuchung des Vergleichsdienstes bestattungen.de sind Friedhofsgebühren für Erdwahlgräber (20 Jahre Nutzung) in vielen Kommunen Deutschlands gestiegen. Wir haben uns angeschaut, wie sich sämtliche Kosten rund um das Thema Beerdigung in Städten der Region entwickelt haben.

 In einigen Städten der Region stiegen die Friedhofsgebühren.

In einigen Städten der Region stiegen die Friedhofsgebühren.

Foto: Michael Reuter

Düsseldorf

In Düsseldorf stiegen die Kosten für Begräbnisse Anfang des Jahres um 16 Prozent. Für ein Erdwahlgrab mit einer Nutzungsdauer von 20 Jahren müssen Hinterbliebende nun 1316,53 Euro bezahlen. Urnenbestattungen werden um etwa 125 Euro teurer und kosten mittlerweile etwa 1500 Euro. Mit der Kostensteigerung um 16 Prozent schafft es Düsseldorf unter die zehn deutschen Städte, in denen Begräbnisse zurzeit am teuersten sind.

Kempen

Die Kosten für Grabbereitung und Bestattung wuchsen Anfang des Jahres um 20 auf 300 Euro für ein Reihengrab und 375 Euro für ein Wahlgrab. Auch die Grabnutzung wird teurer. Für ein Reihengrab waren bislang 783,75 Euro zu zahlen, nun sind es 921,25 Euro. Beim Wahlgrab sind es 1675 Euro (vorher 1425). Die Nutzung der Friedhofshalle kostet weniger, statt bislang 170 nun 165 Euro. Unverändertem Aufwand seitens der Verwaltung und der Pflege des Friedhofs stehe eine veränderte Nutzung gegenüber, erläuterte Bürgermeister Volker Rübo.

Hückeswagen

In Hückeswagen sind die Grabgebühren und auch die Bestattungsgebühren zu Jahresbeginn um rund zehn Prozent gestiegen. Ein Reihengrab kostet nun beispielsweise 473 Euro, zuvor waren es 428 Euro. Die Gebühren für Bestattungen auf dem Friedhof Am Kamp sind in diesem Jahr kräftig gestiegen. So kostet eine Beerdigung im Wahlgrab inklusive Nutzung der Leichenhalle seit Jahresbeginn rund 2730 Euro (bisher 2532 Euro).

Neu und teurer als ein Urnengrab auf dem Friedhof ist das Kolumbarium in der Johanniskirche, für das eine Friedhofs- und eine Friedhofsgebühren-Satzung erarbeitet wurde: Während auf dem Friedhof Am Kamp ein Urnengrab ab diesem Jahr knapp 1400 Euro kostet, etwa hundert Euro mehr als 2011, sind im Kolumbarium 2200 Euro für eine Urnenkammer fällig (3400 Euro für zwei Urnen, 4600 Euro für drei). Die Nutzungszeit läuft über 20 Jahre. Hinzu kommen 125 Euro Grundgebühren für die Bestattung und 150 Euro, falls das Kolumbarium auch für die Trauerfeier genutzt wird.

Neuss

In Neuss sind die Friedhofsgebühren bereits seit mehreren Jahren nicht mehr angehoben worden. Derzeit liegt der Preis für ein Erdwahlgrab für 20 Jahre bei 1256,60 Euro. Je nach Friedhof oder ob es sich um eine Verlängerung eines Nutzungsrechtes für eine bestehende Grabstätte oder um eine neu erworbene Grabstätte handelt, liegen die Mindestvertraglaufzeiten aber teilweise bei mehr als 20 Jahren. Ähnliches gilt auch in anderen Kommunen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden alle Angaben auf eine 20-jährige Nutzungszeit umgerechnet. In Dormagen wurden die Friedhofsgebühren letztmalig 2009 erhöht. Das Erdwahlgrab kostet dort aktuell 1940 Euro für 20 Jahre, zuvor waren es 30 Euro weniger. Grevenbroich hat seine Gebühren jüngst zum 1. Januar 2012 angepasst. Das Erdwahlgrab kostet in 20 Jahren aktuell knapp 1320 Euro, zuvor waren es rund 1160 Euro.

Duisburg

Geringere Friedhofsgebühren gibt es 2012 in Duisburg. Bis zu 17 Prozent weniger kosten einzelne Bestattungsformen. Grund dafür ist eine Steigerung der Bestattungszahlen z.B. bei Einäscherungen und Wahlgrabstätten. Die sogenannten pflegeleichten Grabstätten wie Sargrasengrabstätten, die aus einer Grabplatte und einer Rasenfläche bestehen, sind dagegen teurer geworden. Hier müssen die Mitarbeiter immer wieder Blumen entfernen, die Angehörige mitbringen aber auf den Rasenflächen nicht gestattet sind. Neu auf den Duisburger Friedhöfen ist die Aufbewahrung von Urnen in Kolumbarien, schrankähnlichen steinernen Behältern. Dies ist mit 2768 Euro auch die teuerste Ruhestätte in Duisburg. Mit der Friedhofssatzung von 2011 gab es noch weitere Neuerungen. So werden Beerdigungen am Samstag ohne zusätzliche Gebühr erlaubt und die Grabsteine dürfen individueller gestaltet werden.

Moers

In Moers ist nur eine Beisetzungsform teurer geworden, die Bestattung einer Urne in einem Kolumbarium kostet 2012 1106 Euro. Dafür ist eine neue Beerdigungs-Art hinzugekommen. Auf dem Friedhof Lohmannsheide können auf einem Waldstück Baumbestattungen durchgeführt werden. Durch die Beerdigung im Wurzelbereich der Bäume sollen die Überreste des Verstorbenen schneller in den Naturkreislauf zurückgelangen. Als Grabstein ist lediglich ein beschrifteter Findling erlaubt, damit der Waldcharakter bewahrt bleibt. Das Waldgrab kostet 1561 Euro zuzüglich der Bereitstellungsgebühr. Bei Bestattungen, für die der Fachdienst Ordnung zuständig ist, also keine Angehörigen oder Testament vorhanden sind, hat sich die Stadt Moers etwas einfallen lassen. Ein Großteil dieser Verstorbenen wird in Essen begraben, weil der Stadt ihre eigenen Friedhofsgebühren zu teuer sind.

Voerde

In Voerde hat lediglich eine Umverteilung der Gebühren stattgefunden. Auf den ersten Blick erscheinen die Grabstätten 2012 sehr viel teurer, kostet ein Reihengrab für Erwachsene 1270 Euro im Vergleich zu 845 Euro 2011. Dafür sind aber die Kosten der Aushebung des Grabes gesunken, von 925 Euro 2011 auf 500 Euro 2012, so dass man am Ende auf einen ähnlichen Betrag kommt. Grund für diese Verschiebung ist eine Erfassung der Lohndaten und Tätigkeiten der Friedhofsmitarbeiter. Eine außergewöhnlich Bestattungsart in Voerde stellt das Aschestreufeld dar. Bei dieser Beisetzungsform wird die Asche auf einem Rasenfeld verstreut.

Krefeld

In Krefeld wurden die Friedhofsgebühren um durchschnittlich knapp vier Prozent erhöht.Obwohl die letzte Gebührenanpassung zum 1. Januar 2011 erfolgte, war laut Stadt eine erneute Überprüfung notwendig. Die Ausgaben für die Friedhöfe bewegten sich unterhalb der kalkulierten Ansätze, aber mit den für das Jahr 2011 erwarteten Einnahmen werde das angestrebte Betriebsergebnis von rund 90 Prozent nicht erreicht. Die Stadt führt dies auf unterschiedliche Gründe zurück. Zum einen seien die Bestattungszahlen rückläufig und zum anderen komme das veränderte Bestattungsverhalten zum Ausdruck. Die Tendenz gehe eindeutig zu Urnenbestattungen, die fast 50 Prozent des Gesamtanteils der Bestattungen erreicht haben. Neben den Gebührenerhöhungen reduzierte die Stadt auch in einigen Positionen die Gebühren. Seit dem 1. Januar werden mit dem Urnengemeinschaftsgrab und der Möglichkeit Grabmalpatenschaften zu erwerben, zwei neue Bestattungsformen eingeführt.

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